von süss bis ungeniessbar

Füsse lecken für Anfänger

Wir waren heute wegen der unerträglichen Hitze in der Hansestadt am Elbstrand spazieren. Wenigstens da war eine angenehme Brise, die einen nicht ganz so arg kleben liess. Ellie liebt den Elbstrand und steckt regelmässig die Nase in den Sand, um zu niesen. Ich glaube, dass sie snifft. Eine Sandsnifferin! Weiterlesen

Zauberspray

Immer noch läuft die Fussballeuropameisterschaft. Zwar sind unsere Jungs der Schweizernati heute im Elfmeterschiessen ausgeschieden, und das finde ich extrem schade. Aber viel mehr hat mich während des ganzen Spiels dieser unglaubliche Zauberspray der medizinischen Spielerbetreuer interessiert. Ich möchte auch so ein „Aua-wegmach-Teil“.

Da wird ein stattlicher Fussballspieler in die Wade getreten und kringelt sich auf dem Boden, als ob er die nächsten zwei Minuten auf gar keinen Fall überleben würde. Selbst wenn der Schiedsrichter ihn antippt, um zu fragen, ob er Hilfe brauche, kann er weder sprechen noch sonstwie reagieren. Er zieht sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen wie ein Embryo und als Zuschauerin am Fernsehapparat habe ich das Gefühl, dass der arme Mann vermutlich nie wieder wird gehen können.

Das ist der Moment, in welchem die zwei medizinischen Betreuer mit ihren Koffern übers Spielfeld rennen, um den sterbenden Spieler zu retten. Und dann kommt der Zauberspray zum Einsatz. Durch Socken, Schuhe und Wadenschoner wird aus einer riesen Dose gesprayt, was das Zeug hält. Kurz darauf steht der Spieler wieder auf, hinkt noch ein oder zwei Schritte, um dann gesundgesprayt wieder loszuspurten. Ich will auch einen solchen „Aua-wegmach-Spray“. Dann könnte ich bei der nächsten Migräneattacke meinen Kopf damit einsprayen und … wie durch ein Wunder wäre ich schmerzfrei.

64 Arten der Migräne

Ich habe kürzlich für einen Lieblingsmenschen einen Text redigiert. Dabei habe ich gelernt, dass es irgendwie 64 verschiedene Arten von Migräne gibt. Und weil ich seit Tagen extrem schmerzgeplagt bin, habe ich beschlossen, dass ich offenbar alle 64 Arten aufs mal habe. Ich weiss nicht, ob sowas überhaupt möglich ist – aber ich bin ja bekannt dafür, dass ich schier unmögliches möglich mache … auch in der Medizin. Wenn es unzählige normale Krankheiten und eine Ausnahme gibt, dann habe ich ganz bestimmt die Ausnahme. Logisch! Drum ist es bestimmt so, dass ich sämtliche Arten der Migräne in eine gepackt habe, anders sind diese hämmernden Kopfschmerzen seit Tagen nicht zu erklären. Soviel Kopf kann kein Mensch haben, wie mich die Schmerzen plagen. Also muss es etwas ganz besonderes sein. Selbst meine liebe Nadelfrau ist heute mit den Nadeln wortwörtlich an mir zerbrochen (also die Nadeln, nicht die Frau…).

Natürlich habe ich beim Redigieren des besagten Textes auch über die Begleiterscheinungen der Migräne so einiges gelernt. Und auch diesbezüglich habe ich offenbar beschlossen, gleich alle einzuziehen. Von Sehbeschwerden über Übelkeit und Lichtempfindlichkeit, über einseitiges Hämmern und Nackenschmerzen, über Clusterschmerz und Zahn-/Kieferschmerzen … also eigentlich so ziemlich alles, was es gibt. Und wenn ich nun gegen jedes dieser Schmerzsymptome das genau passende Medikament schlucken würde, dann wäre ich in etwa in 10 Stunden mausetot – vergiftet!

Wobei ich mir grad überlege, ob tot nicht angenehmer wäre, als noch weitere Tage (Wochen ?) mit diesen üblen Schmerzen…! Ich weiss es nicht, ich war ja noch nie tot. Und bislang ist auch kein Toter zurückgekommen, um mir zu erzählen, wie sich das anfühlt.

Als Migränikerin mit 20 Jahren Schmerzerfahrung sollte ich inzwischen ja wissen, wie es sich anfühlt – aber diesmal ist es zum Wegrennen! Ich weiss nur gerade nicht, in welche Richtung. Diese Scheissmigräne kommt nämlich mit – die rennt ständig hinterher. Und wenn ihr mir nun sagt, dass ich überlastet bin – eine Auszeit brauche – mein Körper mir Zeichen sendet, dann sage ich: JA, ich weiss! Ich bin dabei, aber die Migräne war schneller als die Auszeit. Ganz schön bescheiden. 🙁 Und jetzt möchte ich bitte bedauert werden…

Ein fetter Kater?

Ja, ich habe drei davon – fette Kater. Aber drei, die miauen und ein Fell haben. Der fette Kater, den ich meine ist jener, welcher bei vielen am Neujahrstag im Köpfchen herrscht.

Gehört ihr womöglich auch zu denen, die einen fiesen kleinen Typen im Kopf haben, der mit dem Hämmerchen gegen die Schädeldecke klopft und gerne rausmöchte? Gehört ihr vielleicht sogar zu denen, die über der Schüssel hängen und den Mageninhalt noch einmal rückwärts transportieren? Oder sogar zu jenen, die kein Geräusch mehr vertragen, weil sie am liebsten sterben würden? Weiterlesen

Angenommen…

…du siehst einen Professor mit deinem Taschenbuch am Operationstisch stehen…

…du schläfst ein, und träumst wirres Zeug…

…du verlierst jegliches Zeitgefühl…

…du bist dir sicher, eben noch gesprochen zu haben…

…du wirst an der Wange getätschelt…

…jemand ruft dir zu, es sei vorbei…

…du willst aufstehen, aber es geht irgendwie nicht…

…du hörst scheppernde Geräusche und kannst sie nicht einordnen…

…du versuchst die Augen zu öffnen, aber die wollen nicht so recht…

…du wirst gefragt, ob du Schmerzen habest…

…du denkst leicht verzögert…

…du weisst auf einmal, dass da doch irgendwas war…

…du schaffst es, die Augen zu öffnen und schaust in ein unbekanntes Gesicht…

…du spürst ein Blutdruckmessgerät am Oberarm pumpen…

…du schaust dich um und realisierst:

Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Du eine Operation soeben überlebt hast. Uff!

Die weissen Kittel sind also keine Engel und die Stimme ist auch nicht vom Himmel, sondern von der Schwester auf der Überwachungsstation. Und dann erscheint wieder der Professor mit deinem Taschenbuch auf der Überwachungstation und ruft: „Wo ist meine Patientin, die dieses Buch geschrieben hat?“ Und da kommt das Bewusstsein: Ihr werdet mich  weiterhin am Hals haben mit meinem Geschreibsel … zwar noch etwas zittrig, aber schon wieder am Laptop! 🙂 Und ratet mal: Mein Narkosetraum war – am Schreibtisch beim Bloggen. Irre Modepraline … ich werde wohl nie normal!

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