Ich habe einmal in einer Ausbildung gelernt, dass man mit der Kraft der Gedanken den Körper austricksen kann. Dies wird ganz oft eingesetzt bei Menschen mit Phobien. Mit der Kraft der Gedanken kann man diese Phobien quasi ausblenden oder zumindest für eine ganze Weile in Schach halten.

Man setzt dabei auf Bilder im Kopf, die man sich so intensiv vorstellen muss, dass das Nervensystem und der Körper auf die Bilder reagieren. Die effektive Situation wird so ausgeblendet. Sagt man. Ich habs schon ein paar mal versucht – und scheitere immer wieder kläglich. So auch gestern. Schwüle 32 Grad, kein Windchen wehte. Die Luft stand und Ellie und ich machten eigentlich nichts anderes, als von einer Ecke in die andere zu kriechen und dort wieder zu liegen. Bekanntlich bin ich ja ohnehin keine Sommerfreundin – aber bei diesen Temperaturen bin ich wie ein sterbender Schwan (Ente?). Und Ellie wünschte sich wohl, sie könnte ihren Pelz ausziehen.

Beim stillen Vor-mich-hinleiden ist mir wieder eingefallen, dass man mit den Gedanken doch alles mögliche bewegen kann. Warum also nicht einfach meinem Körper einen Schneesturm suggerieren? Also habe ich die Augen geschlossen und mir vorgestellt, wie ich mit Ellie auf einer Eisscholle liege und um uns herum ein Schneesturm tobt. Ich habe mir die Bilder vor meinem geistigen Auge wunderschön ausgemalt und habe versucht, mir den eisigen Wind herzuzaubern. Intensiv – lange – ausgiebig und … ohne Erfolg!

Vorne rann mir das Wasser runter und am Rücken ebenso. Und wir sprechen dabei definitiv nicht von Schneewasser. Es war Schweiss. Und meine Kraft der Gedanken reichte nicht mal, um wenigstens ein kleines bisschen weniger zu schwitzen. Null! Ich scheine irgendetwas falsch  zu machen – aber ich arbeite weiter daran.