Der Dezember ist der Killermonat für jede Figur. Oder zumindest für meine Figur! In jedem Einkaufsladen stehen bei der Kasse Regale mit Süssigkeiten. Eigentlich kann ich sonst gut an diesen Regalen vorbeigehen (wenn ich denn überhaupt mal einkaufen gehe).

In diesem Jahr war alles anders. Ich habe mir schöngeredet, dass man sich bei extremer Belastung der Psyche alles gönnen darf, was man gerade möchte. Die Schokomäuschen mit den Zuckerfondantfüllungen in den Regalen ganz besonders. Wunderschön verpackt in farbigen Alufolien wohnen sie in den verschweissten Plastiktüten und möchten befreit werden. Die kleinen Biester können sprechen. Unglaublich!

Da zirkelt man mit dem Einkaufswagen an den Regalen vorbei und auf einmal piepst es herzzerreissend: „Hey, hallo – Du da! Könntest Du uns mitnehmen? Wir möchten aus dem Plastikbeutel raus!“ Als selbsternannte Weltretterin komme ich natürlich nicht an den armen Tierchen vorbei und rette mindestens einen Beutel von den Süssen. Bin ich nicht nett? Also: Ich meine natürlich einen Beutel  t ä g l i c h !!!

Auf dem Weg zum Auto ziehen bereits mindestens zwei von den süssen Tierchen vom Beutel in meinen Magen um – dort haben sie es schön und warm. Zuhause erzähle ich selbstverständlich sehr glaubhaft, dass es eine riesen Frechheit sei, dass heutzutage unvollständige und offene Tüten verkauft werden. Hallo!?

Jetzt sind die armen Tierchen sogar im Ausverkauf und man wirft quasi mit Mäusen um sich. Da muss ich doch auch wieder als Retterin an vorderster Front stehen. Und als ob die Mäuse nicht schon schlimm genug für meine Waage wären, sind da noch die diversen Panettone, Racelettes, Fondues und Königskuchen dazugekommen. Ich bin erfolgreich auf dem Weg zur Mugel = halb Mensch, halb Kugel. Und das mit dem Schönreden macht es auch nicht mehr wirklich besser … die Waage hat mich sogar schon angeschrien: „Hör endlich auf, alles retten zu wollen, was Zucker beinhält!“ Dabei meine ich es doch nur gut…