von süss bis ungeniessbar

„Liebe Mobiliar…“

…diesen Werbeslogan kennt in der Schweiz vermutlich jede/r. Eine grosse Versicherungsgesellschaft wirbt damit für ihr Angebot. Immer, wenn irgendwo in meinem Umfeld jemandem etwas kaputt geht oder ein Lapsus passiert, kommt der Running-Gag: „Liebe Mobiliar…“. Nun hat eine liebe Kollegin mir aber kürzlich eine Geschichte in Bezug auf Versicherung erzählt, die ich euch nicht vorenthalten will. Die Versicherung hiess zwar nicht Mobiliar, aber die Geschichte ist deswegen nicht minder gut. Weiterlesen

Tattoo Convention

Meine Güte, der Göttergatte und ich sind ja jetzt sowas von hipp – mehr geht gar nicht. Unser Tochterkind hat uns mit auf die Hamburger Tattoo Convention genommen. Bestimmt lachen jetzt viele von euch, weil sie das schon unzählige Male gesehen haben. Für uns war das total neu. In der Markthalle Hamburgs sind über die Ostertage Tätowierer aus der ganzen Welt mit ihren Tischchen und Stühlen und dem ganzen Material angerückt und geben dort ihre Kunst zum Besten. Am lebenden Objekt! Also, an Menschen.

Als Nichttätowierte kam ich mir beim Eingang schon vor, wie auf einem anderen Planeten. Es surrte aus allen Richtungen – ähnlich wie beim Zahnarzt. Und wenn man in die Gesichter der Kundinnen und Kunden schaute, muss es wohl auch ähnlich weh tun. Okay, es gab welche, die zuckten nicht einmal mit der Wimper. Andere hatten Schweissperlen auf der Stirn und verzerrten das Gesicht dermassen, dass wir mehr als einmal vorbeigehen mussten, um sicher zu sein, dass sie noch am Leben sind. Also, mir ist ganz besonders aufgefallen, dass die Männer die Gesichter bedeutend mehr verziehen, als die Frauen. Sag ich es doch immer schon: Frauen sind härter im Nehmen! Pha!!!

Also ich kam mir vor, wie Heidi von der Alp. Ich meine: Nicht tätowiert, total normal gekleidet und irgendwie nur im Kopf schräg. Die Mehrheit der Besucher dort waren wandelnde Leinwände und manche hatten ihre Kunst soweit getrieben, dass sogar die Gesichter und die Kopfhaut zutätowiert waren. Igittigitt! Jeder Tätowierer zeigte in einem Foto- und Skizzenbuch, worauf er besonders spezialisiert ist. Manche tätowieren sehr genau und mit klaren Linien, andere eher skizziert und mit vielen kleinen Strichen. Es gibt welche, die mit viel Farbe tätowieren – wieder andere nur in schwarz. Dann gibt es die berühmten Spezialisten für Totenköpfe, oder jene, die sich auf Tiere spezialisiert haben. Und die ganz besonders mutigen Kunden lassen sich von Künstlern tätowieren, die ihre Sujets nicht mit einer Blaupause vor dem eigentlichen „Akt“ auf den Körper zaubern, sondern alles in Freihand machen. Da weiss man nie so genau, wie das Resultat letztlich aussehen wird. Das braucht Vertrauen und Mut. Ich könnte das nie und nimmer. Man stelle sich nur mal vor, man bestellt einen Frosch auf den Rücken und bekommt Bambi. Horror!

Ich war überrascht, wie gefragt das Ganze ist – schliesslich sind diese Körperbilder nicht ganz billig. Jeder, der unzähligen Tätowierer aus der ganzen Welt war am Arbeiten … und bei manchen standen schon die nächsten Anwärter für ein Bild an. Auf den Tischen lagen überall kleine oder grosse Bildskizzen, welche mit „Wanna do’s“ gekennzeichnet waren. Das Tochterkind klärte uns darüber auf, dass dies Bilder seien, welche die Tätowierer gerne auf der Convention an mutigen Kunden tätowieren möchten. Also Bilder, die sie bisher noch nicht tätowiert hatten. Auch habe ich mich belehren lassen, dass in den Fotobüchern nicht einfach ein Bild ausgelesen und tätowiert werden kann. Ein Tattookünstler mit einem Namen tätowiert jedes seiner Bilder nur einmal. Was in seinem Fotobuch gezeigt wird, zeigt lediglich die Richtung, wie er arbeitet. Ich bekomme aber niemals das gleiche Tattoo, welches er schonmal gestochen hat. Deswegen liegen auch die „Wanna do’s“ bereit. Auf einer Convention hat ein Tätowierer schliesslich nicht noch die Zeit, eine Zeichnung auf Wunsch zu machen.

Also, ich war ziemlich überfordert mit all den bunten und ziemlich schrägen Menschen … ein bisschen wie Fasching mit Gesurre! Und ich kann euch alle beruhigen … ich habe meinen Körper ohne Farbe wieder mit nach Hause genommen. Obwohl ich sagen muss, dass es dort ältere Semester mit massig Körperfülle gab, die sich Bilder auf dem Körper haben verweigen lassen. Ich dachte ja irgendwie immer, dass sei nur was für junge und knackige Körper. Unser Tochterkind hat uns aber mit folgendem Satz belehrt: „Wenn Du einen Lamborghini und einen alten VW hast, auf welchen klebst Du ein Abziehbild? Wohl kaum auf den Lambo, oder? Das ist das Prinzip des Tätowierens!“ Aha, dann bin ich jetzt also der Lambo und das Tochterkind der alte VW – sie hat nämlich von der Tattoo Convention ihr viertes Tattoo nach Hause getragen. In Form eines Hirschkäfers (den ich versehentlich für einen Mistkäfer hielt)! Mama hat einfach keine Ahnung, aber … ich fühle mich jetzt so Lambo-mässig!

Reblog der 5 beliebtesten Beiträge laut WordPress-Statistik: *Nr. 5*

Also, wie es dieser Beitrag von damals unter die Top 5 schaffen konnte, ist mir echt ein Rätsel. Und zudem ist es für mich eine Herausforderung, diesen noch einmal zu publizieren. Warum? Erstens, weil ich inzwischen irgendwie total anders aussehe (eben so richtig echt grau halt) und weil ca. 8 Kilo dazwischen liegen (leider nach oben….:-( ). Tja, ich tue es trotzdem – hier noch mal zum Nachlesen:

Ein langer Weg…

…von schwarzen zu weissen Haaren. Ich hatte dieses Projekt schon seit geraumer Zeit auf dem Schirm, konnte mich in letzter Zeit aber irgendwie noch nicht überwinden. Alle 10 Tage gehe ich seit Jahren zum Haare färben. Eigenlich stinkt mir das gewaltig, aber die grauen Haare herauswachsen lassen, stinkt mir genauso. Der Übergang bis zum totalen Grau sieht immer so ungepflegt aus. Nun habe ich es aber endlich in Angriff genommen. Der Start sah so aus:

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Schnipp schnapp, Haare ab. Raspelkurz und fast ein bisschen nackig. Hervor kam ein lustiger Mix aus dunkel und grau:

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Leider hatte es oben auf dem Kopf aber immer noch Restfarbe vom Färben, was mir gar nicht gefiel. Also kam Bleichmittel zum Einsatz:

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Ich richtete mich mit Handy, Laptop und Brille häuslich ein, denn die Friseurin bereitete mich auf eine lange Sitzung vor. Locker! Kein Problem für mich! (Da wusste ich aber noch nicht, dass ihr Verständnis von lange und das meine Lichtjahre auseinander liegen…) Nun denn: nach knapp zwei Stunden und einem ziemlich unangenehmen Brennen auf dem Kopf, wurde das Ganze runtergewaschen. Meine liebe Friseurin tat dies mit lustigen Geräuschen wie „hmmmm“ oder „ahaaaa“, sodass ich nicht so genau wusste, ob ich mich noch sicher fühlen sollte. Dann legte sie mir ein Tuch um den Kopf und schickte mich zurück an meinen Platz, allerdings mit der Warnung: „Nicht erschrecken, das bleibt nicht so.“ Was sie damit meinte?

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Pumuckel is back! Oh mein Gott! Ich schwankte so ein bisschen zwischen Lachanfall und Schockstarre. „So gehe ich aber nicht auf die Strasse!“ Das war ihr klar und die Gute hatte natürlich schon ein neues Mittel bereit, welches sie für weitere 1 1/2 Stunden auf meinen Kopf pappte. So langsam taten mir der Rücken, der Hintern und der Nacken weh. Und ich fragte mich, ob ein Topf schwarze Farbe nicht einfacher wäre. Aber jetzt hatte ich A gesagt, also galt es, nun auch B zu sagen. Nach langem Warten wurde wieder gewaschen, gepflegt, frottiert und…

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…es bestand noch Hoffnung! Oben noch etwas beige, unten aber bereits weiss! Sie entliess mich – für eine einwöchige Pause, da sich meine Kopfhaut sonst vermutlich verabschiedet hätte. Zuerst wurde ich aber noch geschminkt und ermutigt, das Projekt bis zum Schluss durchzuziehen.

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Während der einwöchigen Friseurpause hatte ich lustige Erlebnisse. Von Leuten, die mich nicht grüssten, weil sie mich nicht erkannten bis hin zu solchen, die mich fragten: „Wow, hast du abgenommen, an Dir ist etwas anders!?“ Da soll noch einer sagen, schwarz mache schlank. Alle meinen, ich hätte abgenommen, seit ich helles Haar habe. Lustig, oder? Die Feedbacks in dieser Woche waren aber eigentlich alle positiv. Und dann gings noch einmal zum Friseur, um das lästige Beige loszuwerden. Noch einmal zwei Stunden bleichen und leiden, bis es nun so aussieht:

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Ein Restchen beige ist zurückgeblieben, wird aber nach zweimal schneiden auch weg sein.

Und nun versuche ich, meine grau melierten Haare herauswachsen zu lassen. Wenns mir nicht gefällt, ist es schnell wieder geändert. Das würde definitiv nicht mehr so lange viele Stunden in Anspruch nehmen. Insgesamt hat dieses Projekt nämlich rund 7 Stunden Friseur und etliche Verspannungen bedeutet, aber das Resultat gefällt mir. Mich würde natürlich interessieren, was ihr davon haltet. Wer Lust hat, soll mir doch einen Kommentar dazu schreiben! Keine Angst, ich bin kritikfähig und springe nicht von der Brücke, wenn ihrs nicht gut findet. Ich kann damit leben!

Zahnarztphobie

Wann ich das letzte Mal beim Zahnarzt war? Keine Ahnung! Es ist auf jeden Fall schon ziemlich lange her und ich ging auch nur hin, weil ich sonst vermutlich an einer Schmerzmittelvergiftung gestorben wäre. Die Zahnschmerzen plagten mich nämlich schon so lange, dass jeder normale Mensch den Kopf schüttelt, wenn er hört, was ich alles an Tabletten in mich reinstopfte, um den Zahnarzt umgehen zu können.

Diese Angst habe ich aus meiner Kindheit mitgenommen. Schlechte Erfahrungen und eine rabiate Kieferorthopädin haben mich derart traumatisiert, dass mir schon schlecht wird, wenn ich die Zahnarztpraxis nur rieche. Wer nun glaubt, dass das mit den Jahren besser wird, der irrt sich gewaltig. Es wird immer schlimmer. Bis ich schon nur die Nummer der Zahnarzpraxis wähle, braucht es üble und lang andauernde Schmerzen. Die Zeit bis zum Termin ist mit Albtraumszenarien in meinem Kopfkino gespickt. Und in der Nacht vor dem Zahnarzttermin ist an Schlaf gar nicht mehr zu denken. Ich bin schon stolz auf mich, wenn ich den Weg in die Praxis alleine schaffe; es ist auch schon vorgekommen, dass ich vor der Praxis wieder umgedreht habe und mir einredete, auf einmal keine Zahnschmerzen mehr zu haben. Habe ich es aber mal bis ins Wartezimmer geschafft, schwitze ich eiskalt vor mich hin. Die Hände kleben, das Herz rast und wehe, ich höre das Geräusch des Bohrers aus dem Behandlungszimmer. Dann wird mir auf alles auch noch übel. Toll! Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung. Weiterlesen

Acht Beine sind definitiv zu viel!

Ich bin tierlieb, sogar sehr. Ich mag Katzen (davon habe ich ja selber vier), Hunde, Esel, Kühe, Hühner, Schafe, Meerschweinchen, Mäuse – fast alles, was irgendwie zur Tierwelt gehört. Selbst Eidechsen oder Frösche bringen mich nicht aus der Ruhe.

Aber bei Spinnen ist Ende mit der Tierliebe. Diese Viecher machen mir einfach nur Angst! Riesige Angst!

Zugegeben, manche sind wirklich richtige Kunstwerke der Natur

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und wohnen sogar bei uns im Garten. Andere sind zum Glück im Zoo hinter einer Glasscheibe

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und schaffen es selbst dort, mich in Angst und Schrecken zu versetzen. Dass die Achtbeiner aber vor allem im Herbst, wenn es draussen kalt wird, unser Haus gerne als Zufluchtsort benutzen, finde ich absolut nicht in Ordnung. Könnten sie sich nicht ein anderes Zuhause suchen? Kennt ihr diese fetten, schwarzen, behaarten Riesenteile, bei welchen einen das Gefühl beschleicht, dass sie jeden Schritt beobachten, den man macht? (Nicht die dünnen langbeinigen „Zimmermänner“, wie man sie bei uns nennt). Die dicken Biester lauern mit Vorliebe im Keller und in der Waschküche, womöglich neben dem Lichtschalter. Ich taste mich also – natürlich entspannt und unwissend – zum Lichtschalter, drücke und……………..S C H R E I E ! Dieser fette Achtbeiner sitzt da und reibt sich quasi die vorderen zwei Beine, weil er mich so erschrecken konnte. Bestimmt hat er dabei ein fieses Grinsen auf dem gruseligen Gesicht.  Dass er nicht noch „ätsch“ ruft, ist ein Wunder. Meine Güte, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schnell mein Herz rasen und wie sehr meine Poren Schweiss absondern können. Das ist zu überleben, solange jemand zu Hause ist, der auf meinen Hilferuf reagiert. Dumm ist aber, wenn ich alleine bin. Da wirds dann nämlich richtig schwierig. Ich meine: Wie holt man den Staubsauger, ohne dieses Mistvieh aus den Augen zu lassen. Und glaubt mir, man darf sie nicht aus den Augen lassen. Kaum fühlen sich die Viecher nicht mehr beobachtet, sind sie auch schon verschwunden – mit acht Beinen geht das nämlich saumässig schnell. Ich habe es schon geschafft, eine Spinne eine geschlagene Stunde zu beobachten, weil ich mich nicht mehr zu bewegen traute und habe gewartet, bis ich die Haustüre hörte. Rettung naht! Mein Sohn hat sich damals ganz schön lustig gemacht über mich, obwohl ihm beim Anblick dieses Riesenspiders echt auch nicht mehr ganz wohl war. Die richtig grossen, schwarzen, haarigen Riesenteile schaffen es manchmal sogar, sich gegen das Einsaugen beim Staubsauger zu wehren und sich an der Wand festzuklammern. Die brauchen zuerst noch einen Schubs, und dazu fehlt mir selbst aus der Distanz des Staubsaugerrohrs der Mut.

Diese Phobie ist echt mühsam und macht mir vor allem jetzt im Herbst das Leben ganz schön schwer. Ich weiss, dass man keine Tiere töten sollte. Aber könnte man da vielleicht ein Auge zudrücken? Wenn man die Achtbeiner nämlich fängt und in den Garten trägt, nehmen sie den nächsten Anlauf, krabbeln erneut durchs Kellerfenster und sitzen kurzum wieder neben meinem Lichtschalter! Nein danke, hier wohne ich!

 

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