von süss bis ungeniessbar

Happy landing …

… der kleine Erdenbürger hat den Weg aus dem Bauch unserer Tochter in die Familie gefunden. Wir sind so dankbar, dass es den Beiden gut geht und alles dran ist – was bekanntlich nicht selbstverständlich ist.

Unsere kleine süsse Enkelin ist nun die „Grosse“ – und neben ihrem neugeborenen Bruder sieht sie tatsächlich auch aus wie die Grosse. Ein kleines Bündel Mensch in einem winzigen Pyjama mit einem Mützchen – und es riecht nach Baby. Klar, dumpfbackig wie ich bin, hab ich als erstes dran gerochen! Ich liebe den Geruch von Babys. Sie riechen so lieblich, unschuldig, süss, einfach so, dass man sie gleich ins Herz schliessen muss. Ich komme mir immer so ein bisschen vor wie ein Hund, wenn ich ein Neugeborenes im Arm halte und dran schnuppere, wie ein Vierbeiner an einem Baum. Wenn es dann noch das eigene Enkelkind ist, dann bin ich ohnehin ein kleines bisschen gaga.

Krass, wir sind nun zweifache Grosseltern … klingt uralt. Sind wir aber nicht! Und das ist cool!

Wenn die Zeit weiterhin so rast wie bisher, dann dauert es nicht lange, und ich werde mit zwei Minimenschen mit den Scootern um die Wette düsen. Die grosse Schwester weiss aktuell noch nicht so recht, was dieses zappelnde Ding da soll – aber das kommt noch. Und der kleine Erdenbürger kann sich schon an die vielen Nebengeräusche seiner Schwester gewöhnen.

Ich bin heilfroh, dass ich nicht noch einmal vorne anfangen muss mit den unzähligen schlaflosen Nächten und den gefühlt Millionen Windeln und den berstenden Nerven – aber ich geniesse es UNFASSBAR, als Grosi fast alles zu dürfen, aber nichts zu müssen!

Die Familie wächst und wir sind glücklich, dass wir das erleben dürfen.

Alle verschwägert oder wie?

Der Göttergatte und ich weilen heute noch einmal einen Tag in Marrakesch, bevor wir morgen in Richtung Fés unseren Trip durch Marokko weiterfahren. Ich bin gespannt, ob es dort anders ist. Man sagt nämlich, dass es in Fés noch viel mehr an ursprünglichem Handwerk (Gerbereien) zu sehen gibt. Hier auf dem Markt und in den Gassen ist vor allem „Made in China“ zu sehen … leider.

Und das beste, was uns Touristen passieren kann, ist ein cleverer einheimischer Guide. Der zeigt einem zuerst alle Sehenswürdigkeiten, ohne dass man irgendwo anstehen muss und dann geht das Einkaufsvergnügen der besonderen Art los. Dann wird man zum Teppichhändler geschleppt, der zufälligerweise der Bruder des Guides sein soll und der alles nur Unikate hat. Wenn man dann nach viertelstündigem Kampf endlich glaubhaft erklärt hat, dass man wirklich KEINEN Teppich möchte, dann gehts weiter zur Schwägerin, die den schönsten Schmuck Marokkos machen soll und die für all die Unikate sogar noch ein Zertifikat hat. Dort habe ich mich sogar dazu hinreissen lassen, einen völlig überteuerten Silberring zu kaufen – natürlich ein Unikat und natürlich mit Zertifikat (wer’s glaubt, wird seelig). Aber man gönnt sich ja sonst nichts und will dem Guide die Freude machen, dass man ein doofter Tourist ist und den Quatsch glaubt.

Dann geht man noch zum Cousin, der die besten und einzig wahren Gewürze Marrakeschs hat – sonst sollte man nämlich nirgends Gewürze kaufen, die sind alle schlecht. Jaja, der Guide weiss Bescheid. Und dann hat der noch gefühlt 200 Onkels, Neffen, Tanten, Cousinen, Brüder, Schwestern und weiss der Geier was noch alles. Der Satz: „Ich will ihnen nur zeigen, sie müssen nicht kaufen“, lässt uns jedesmal die Haare zu Berge stehen … denn die sind sich hier offenbar gewohnt, zur Not auch die eigene Grossmutter zu verkaufen, wenn es sich denn lohnt.

Die Gefahr, dass wir gross shoppen würden, ist in unserem Fall relativ klein. Zu kitschig sind in unseren Augen viele der Dinge hier. Und die wenigen hübschen Trouvaillen wären zu umständlich für einen Transport in die Schweiz. So werden wir alle Erinnerungen auf Fotos und im Herzen mitnehmen … denn soviel „Bling, Glitzer, Farbe und Kitsch“ kann ein Mensch alleine gar nicht in seine Wohnung hängen. Aber Hauptsache, man hat in Marrakesch quasi eine einzige riesige Familie kennengelernt … zufälligerweise … oder so … 🙂

Aus meinen Kinderschuhen … Teil 3

Ich habe in letzter Zeit oft Träume aus meiner Kindheit. Keine Ahnung, ob das mit den Wechseljahren zusammenhängt. Mir fallen viele Geschehnisse aus meiner Kindheit und Jugend wieder ein.

Nach 8 Jahren alleiniger Kindherrschaft wurde ich auf einmal vom Thron gestossen. Ja – und wie! Ich meine: Ich habe mir eine blonde, blauäugige und süsse Schwester gewünscht. Wenn ich schon in den sauern  Apfel des Geschwisters beissen musste, dann wenigstens eine Schwester! Aber nein – meine Eltern jubelten mir einen schwarzhaarigen und gelbhäutigen Bruder unter. Ich dachte ja erst, die würden mich veräppeln. Dieses langhaarige Etwas mit Gelbsucht war aber kein Witz. Wir nahmen es aus dem Spital mit nach Hause und es schrie aus voller Kehle. Weiterlesen

Und dann kam ER…

…und ER wird heute 40 Jahre alt! Alles Gute zum Geburtstag, Bruderherz! 🙂
Aber fangen wir mal vorne an:

Ich war acht lange Jahre Einzelkind. Eigentlich die Prinzessin auf der Erbse. In unserer riesigen Familie hatte noch niemand Kinder. Meine Eltern waren die schnellsten und machten damit aus mir das ultimative Enkelkind, Patenkind und Kind mit besonderem Status. Ich gebe zu, ich wurde verwöhnt. Vor allem die Grossmutter konnte mir keinen Wunsch abschlagen und was ich zu Hause nicht bekam, holte ich mir kurzerhand bei Oma (wir lebten in einem Zwei-Generationen-Haus). Weiterlesen

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