von süss bis ungeniessbar

Das Grauen hat einen Namen: Puppy mills

Puppy mills ist Englisch und würde eins zu eins übersetzt eigentlich Welpe (Puppy) und Mühlen (mills) heissen: Also Welpenmühle – was nichts anderes bedeutet als Massenhundezucht. In den USA eine leider gängige Art, Modehündchen zu Gebärmaschinen zu machen. Leider fehlen in den meisten Staaten die Gesetze dagegen und bekanntlich bestimmt ja die Nachfrage das Angebot. Was bedeutet das also? Ja, richtig: Die Menschen sind derart unterbelichtet, dass sie nach wie vor im Internet und in diffusen Tierhandlungen Welpen bestellen oder kaufen, ohne nachzufragen, ob diese Tiere aus artgerechter Zucht und Haltung stammen. Hauptsache modisch, schnell und günstig! Weiterlesen

Der Notstand wird ausgerufen

Die Weihnachtszeit ist die Zeit, in welcher die Shoppingcenter zum Kriegsgebiet erklärt werden. Nicht genug, dass die gestressten Hausfrauen (an manchen Orten sind es auch die Männer…) schon zwei Wochen vorher anfangen, meterlange Einkaufszettel zu schreiben. Nein, auf diesen Zetteln handelt es sich nur um Esswaren. Schliesslich kommen ja alle zum Weihnachtsessen, die man sonst das ganze Jahr hindurch nie sieht. Und bei vielen Patchworkfamilien handelt es sich in der heutigen Zeit demzufolge um riesige Menschenmengen an drei oder vier aufeinander folgenden Abenden. Da kann die Sache mit der Kocherei schon zur logistischen Meisterleistung werden. Weiterlesen

Reif für die Insel

Vermutlich kennt jeder das Gefühl, so richtig reif für die Insel zu sein. Für mich bedeutet das, sich müde, überarbeitet, umgeben von zu viel Lärm, überlastet mit Problemen und einfach überfordert zu fühlen. Irgendwann hat irgendwer für den Notausgang aus diesem Teufelskreis ein Bild kreiert, welches sich „Reif für die Insel“ nennt. Vermutlich liebt diese Person die Ruhe und Kraft, die eine Insel haben kann. Und das dazugehörende Wasser! Ich sage zwar in Sresssituationen manchmal auch, dass ich mich reif für die Insel fühle. Aber wirklich meinen tue ich ganz bestimmt keine Insel, denn ich bin eine bekennende Insel- und Meerhasserin!

Meine Insel ist mein Zuhause. Wenn mir draussen alles zuviel wird, wenn mir die Leute auf die Nerven gehen, wenn der Lärm in meinem Kopf widerhallt, wenn die Hektik mich überrollt und die Arbeit mich zu erdrücken droht, dann rette ich mich – nach Hause. Dort ist meine Insel! Mein Strand ist 3.50 lang und 2.50 breit und hat einen kuschligen Bezug mit Animalprint. Im meiner Sprache nennt sich dieser Strand auch Polstergruppe oder Couch. Dort lege ich mein Badetuch aus (Kuscheldecke) und umgebe mich mit Kissen in allen Variationen (das ist mein Sand).

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Anstelle des Rauschens des Meeres lausche ich dem Schnurren meiner Katzen. Anstatt des Geruchs von Salzwasser und Sonnencrème duftet es im Haus nach Vanille von meiner Lieblingsduftkerze und anstelle der Musik aus der Beachbar schalte ich den Fernseher ein.

Meine Insel ist also eingerichtet und ich bin reif. Kuschelalarm im höchsten Grad. Und wehe, das Telefon klingelt. Das wird stur ignoriert. Ich liege jetzt auf meiner ganz privaten Insel zu Hause im Wohnzimmer. Was gibt es Schöneres. Wenn dann noch die Familie um mich herum schwirrt, fühle ich mich so richtig wohl. Der Mann schiebt im Idealfall den Zopfteig fürs Frühstück in den Ofen (welch ein Duft), die Tochter legt sich mit auf die Insel und der Sohn platziert sich daneben und baut sich sein eigenes Kissennest. So sieht für mich das perfekte Timeout im eigenen Zuhause aus! Wozu also Koffer packen, wegfliegen, Reisestress riskieren, wenn man zu Hause die eigene Familieninsel hat? Ok, jedem seine Insel – meine ist für mich perfekt!

Schenken leicht gemacht

Ich kenne Leute, die haben zu Hause einen Geschenke-Notfall-Schrank. Wenn man diesen öffnet, kommen Sachen wie Kerzen, Vasen, Zierservietten, Duftlampen, Engel oder Seifenspender zum Vorschein. Man kann ja nie wissen, ob man womöglich kurzfristig irgendwo eingeladen wird, einen Geburtstag vergessen hat oder sonst aus irgend einem Grund ein Notfallgeschenk braucht. Praktische Idee, aber eigentlich doch total phantasielos. Solche Geschenke nenne ich gerne Staubfänger. Das sind die Teile, bei denen man schon beim Auspacken merkt, dass kein persönlicher Gedanke dahinter steckt. Halt einfach so ein erzwungenes Mitbringsel, auf das man lieber verzichtet hätte.

Warum eigentlich? Warum nicht einfach sagen: „Ich komme heute mal mit leeren Händen, weil ich dir nicht einfach irgendetwas Unpersönliches bringen wollte. Bei der nächsten passenden Gelegenheit denke ich an Dich.“ Was ist falsch daran? Ich finde es nämlich viel schöner, genau dann jemandem etwas zu schenken, wenn er oder sie es überhaupt nicht erwartet. Dafür habe ich mir etwas dabei gedacht und der Beschenkte ist erst noch überrascht. Wie schön! Das ist vielleicht auch der Grund, weshalb ich Mühe habe mit den obligatorischen Geburtstags-, Jubiläums- oder Weihnachtsgeschenken. Da muss man nämlich einfach schenken, egal, ob man gerade eine passende Idee hat, oder nicht. Das wäre dann die Situation, in welcher man schlussendlich den Notfallschrank aufmacht und einen Staubfänger verpackt. Gerade in der heutigen Zeit, in welcher eigentlich jeder alles hat, was er braucht, ist Schenken noch schwieriger geworden. Und das erzwungene Schenken aus Tradition wird zum Spiessrutenlauf durch unzählige Geschäfte, um schlussendlich mit einem Kompromissgeschenk nach Hause zu gehen, weil man einfach nichts Besseres gefunden hat. Schade! Weiterlesen

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