von süss bis ungeniessbar

Mit Adiletten den Fussabdruck verkleinern …

Wer möchte nicht gerne seinen Fussabdruck auf dieser Welt so klein wie möglich halten, um unseren Nachkommen ein Leben mit genügend Ressourcen zu ermöglichen? Das fängt im Kleinen an. Bei der Batterie, des Unkrautgifts oder dem Handy

Dem Handy?

Ja, die Dinger liegen in jedem Haushalt und ausser dem aktuellsten Modell sind sie nicht selten irgendwo in einer Schublade dabei, ein Menge Staub anzusetzen und auf den Tod zu warten. Warum eigentlich? Alle wissen, dass man seine nicht mehr passenden Kleider oder Schuhe an die Börse oder den Secondhand-Laden bringen kann, um damit ein kleines Sackgeld zu verdienen und jemand anderem damit die Möglichkeit zu geben, für kleines Geld etwas Schönes zu kaufen. Und genauso kann man sich dabei selber etwas Hübsches kaufen, das sonst traurig und ungebraucht niemandem mehr nützen würde.

Warum also müssen die Handys ungebraucht in der Versenkung verschwinden, wenn sie gerade nicht mehr auf dem neusten Stand sind? Nicht selten haben wir unser halbes Leben auf diesen kleinen, hoch technologisierten Dingern gespeichert. Und wenn ein neues Modell auf den Markt kommt, werden alle Daten gesichert und das treue «alte» Modell kommt in die «vielleicht sehen wir uns mal wieder»-Schublade. Wirklich alt sind diese Smartphones aber eigentlich nicht.

Würde man an jeder Haustüre klingeln und nach alten Handys fragen – meine Güte: Da käme ganz schön viel «Elektroschrott» zusammen, der de facto noch weit weg von Schrott ist. Man kann die Dinger nämlich mit ausgeklügelten Arbeitsschritten reinigen, von ungewünschten Dingen befreien und so aufpimpen, dass sie beinahe wieder wie neu sind. So quasi: Aus ALT mach NEU! Man nennt das im Fachchinesisch auch Upcycling!

Im Gegensatz zum Recycling wird es nicht einfach wiederverwendet, sondern es wird vorher noch AUFgewertet. Deshalb UPcycling.

Ich habe ein cooles junges Unternehmen entdeckt, dessen Team es sich zur Aufgabe gemacht hat, nicht mehr gebrauchte Handys anzukaufen, mit einem Upcycling quasi einer Rundumerneuerung zu unterziehen und diese für einen günstigeren Preis zum Verkauf anzubieten, als die Geräte neu im Detailhandel erhältlich wären. Das ist so ähnlich, wie wenn Mann oder Frau sich beim Beautydoc rundum erneuern lässt.

Klingt einfach? Ist es auch!!

Gibt es einen einfacheren Weg, etwas zum Wohl unseres Planeten beizutragen, als diesen? Und wenn der Weg nicht nur einfacher, sondern auch noch günstiger ist und mir ein Taschengeld in die Kasse spült, was will ich mehr? Ah, ich weiss was? Ich will eine lustige Truppe hinter der Idee wissen – und ich kann euch versprechen, dass die Truppe, die diese Idee geboren hat, mehr als lustig ist.

Ich durfte sie besuchen und habe mich köstlich amüsiert. Adiletten an den Füssen, ein Grinsen auf den Gesichtern und mit der Freude von Fohlen, die das erste Mal auf die Weide gelassen werden, entwickelt das Team die Ideen auf dem Sitzungssofa und dem Sitzsack weiter.

Ein Team, das besonders ist und deshalb auch etwas besonders Gutes entwickelt hat. Und weil ich selber ein grosser Fan dieser Truppe bin, lege ich euch ans Herz, eure Schubladen nach euren alten Smartphones abzusuchen, diese einzuschicken und euch oder dem Nachwuchs ein «quasi Neues» bei der Adilettencrew zu bestellen.

Ich wollte hier eigentlich noch den schlauen Satz «QUADRATISCH, PRAKTISCH, GUT» verwenden, aber er passt nicht – habe kein quadratisches Handy gefunden.

Wie ihr dorthin findet, wo sich all das abspielt? Ganz einfach, im Netz: www.mobileup.ch

P.S.: Ich bekomme kein Geld für diesen Beitrag – ich habe ihn gemacht, weil ich die Idee, die Jungs hinter der Idee und das Sitzungszimmer mit dem Sofa und dem Sitzsack so cool finde!

Telefonstreich

Ich scheine im Freundeskreis den Namen der Witzkiste zu haben, vor allem, wenn es um Telefonstreiche geht. Keine Ahnung, wie die Leute darauf kommen … sowas würde ich doch niemals tun (oder vielleicht doch?).

Nun ist es so, dass mein Patenkind mir letzthin eine SMS geschickt hat, wie es uns denn so gehe. Ich war gerade mit meiner Hündin am Fluss und dachte, dass ich zurückschreiben werde, wenn ich wieder zu Hause bin. Beim Patenkind klingelte aber fünf Minuten nach Abschicken ihrer Nachricht das Home-Telefon. Sie sah eine Mobilenummer auf dem Display und dachte sich: „Ah, jetzt ruft sie mich an, prima.“

Patenkind: „Ja, hallooohoooo!“
Frau am anderen Ende: „Guten Tag, hier spricht Röthlisberger von der Firma XY.“
Patenkind: „Ja, klaaaar – verarschen kann ich mich selber.“
Frau am anderen Ende: „Ehm, bin ich da nicht bei Familie XX?“
Patenkind: „Nun hör schon auf, ich kenn doch Deine Stimme, ich weiss, dass Du es bist.“
Frau am anderen Ende sehr irritiert: „Hier spricht Röthlisberger und ich rufe an von der Firma XY. Sie haben bei uns eine Waschmaschine bestellt.“
S T I L L E  und heftiges Rattern in den Hirnwindungen meines Patenkindes. Da war doch was mit einer Waschmaschine. Irgendwo in der Küche hatte sie doch einen Bestellschein gesehen.
Patenkind: „Moment kurz …“, und während sie das seeeehr langsam sagte, düste sie mit dem Hörer in der Hand in die Küche. Oh weh – da hing der Bestellschein besagter Firma an der Pinwand und darauf stand eine Kontaktperson namens RÖTHLISBERGER.
Patenkind: „Sie rufen an wegen der Waschmaschine, ist das richtig?“
Frau am anderen Ende: „Ja, sag ich doch. Von der Firma XY.“
Patenkind: „Ach du meine Güte. Ich dachte, sie wären meine Patentante und würden mich veräppeln, weil ….“, und dann erzählte sie der verwirrten Dame am anderen Ende der Leitung die Story, welche zum Missverständnis geführt hatte.

Natürlich musste sie mich danach anrufen, um mir diese absolut lustige Geschichte zu erzählen. Mein Kopfkino verursachte auch bei mir Lachkrämpfe und endgültig kein Halten mehr gab es, als mein Patenkind trocken meinte:
„Ich hoffe bloss, dass ich dieser Frau Röthlisberger niemals im Leben begegne … sowas von peinlich!“

Ja, und ich weiss bis heute nicht, wie Leute darauf kommen, dass ich sie am Telefon veräppeln würde … 🙂

August 1967

Der Monat, in welchem ich geboren wurde, war für die Menschheit ziemlich wichtig. Nein, nicht meinetwegen (leider!). Das hatte einen ganz anderen Grund: Im August 1967 war der Start des Farbfernseh-Zeitalters. Bis dahin gab es die Flimmerabende nur in schwarz-weiss. Und dann, drei Tage nach meinem Geburtstag, wurden die Fernsehabende auf einmal bunt. Ist das nicht schön? Ich bilde mir nicht ein, dass ich Farbe in die Stuben gebracht habe. Aber ich finde es toll, dass es per Zufall fast zeitgleich mit meiner Geburt passiert ist.

Da stelle sich mal einer vor: Die US-amerikanische Familienserie Bonanza, welche immer im Vorabendprogramm des ZDF lief, hatte auf einmal einen Farbanstrich bekommen. Schon klar, dass sich nun wohl  alle jüngeren Leser/innen fragen, was das wohl für eine Serie gewesen ist. Die älteren unter uns wissen aber bestimmt noch genau, wie Little Joe, Ben, Hoss und Adam auf ihren Pferden durch unsere Wohnzimmer ritten und uns mit ihren Geschichten mitrissen. Ich liebte diese Serie und durfte sie als kleines Mädchen mit meinen Eltern gemeinsam schauen. Und wenn ich nun realisiere, dass genau diese Familienserie vor knapp 50 Jahren das erste mal in Farbe in der Flimmerkiste lief, dann merke ich, dass in den letzten 50 Jahren extrem viel passiert ist. Ich gehöre wohl zu jener Generation, die einen extremen technischen Fortschritt miterleben durfte. Vom Festnetzapparat mit Drehscheibe, zum drahtlosen Knopftelefon. Und vom Handy in der Grösse eines Bullenknochens zum Smartphone im Kreditkartenformat. Vom Bargeld zur Kreditkarte und vom Röhrenfernseher zum Flatscreen. Von der Floppydisc zur CD und überhaupt – nichts ist mehr so, wie damals. Ich meine: Wir hatten beim Fernseher noch nicht einmal eine Fernbedienung. Eigentlich waren wir Kinder die Fernbedienung. „Ehm, Dani, könntest Du mal schnell auf die drei umschalten?“ Dann düste ich zum Gerät und drückte dort auf den Knopf mit der drei drauf. Heute nicht mehr vorstellbar. Also: Entweder bin ich uralt, oder der Fortschritt hat tatsächlich Vollgas gegeben. Ich tippe mal auf das zweite. Ein rasanter Wandel!

Hilfe, ich brauche ein neues Handy!

…also eigentlich nicht ich – aber ein lieber Mensch, den ich sehr gut kenne.

Also, besagte Freundin hat sich schon lange über ihr uraltes Handy geärgert, weil es jeden Tag ein bisschen mehr seinen Dienst einstellte. Das Alter machte dem Gerät doch sehr zu schaffen, aber seine Besitzerin wollte sich einfach nicht von ihm trennen. „Solange es noch läuft, will ich kein anderes, das Teil ist doch gut.“ Bis letzte Woche – und dann war Ende Gelände! Feierabend! Tot! Weiterlesen

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