Gerade hatte ich eine witzige Diskussion mit einer lieben Freundin zum Thema Spiritualität. Dinge in Sachen sehen, die andere nicht sehen können. Dinge spüren, die andere nicht spüren können. Tiefere Erkenntnisse in simplen Zeichen entdecken. Man sagt ja, dass es Menschen gibt, die echt gut darin sind. Und meine liebe Freundin und ich mussten gerade erkennen, dass wir zwei DEFINITIV NICHT DAZU gehören.

Es gibt ja so einiges, was man tun kann, um Kraft zu tanken oder sich zu entspannen. Jeder Mensch ist da anders gestrickt. Aber folgt man den Trends, so sind wir zwei Weiber wohl zwei total tankresistente Wesen. Wenn es uns schlecht geht, hilft es uns leider nicht, wenn wir einen Baum umarmen. Wir bekommen davon höchstens Muskelkater, weil das Ding so gross ist oder aber wir ruinieren unsere Kleider, weil wir am Baum hängen bleiben. Wenn wir uns erden wollen, indem wir unsere Schuhe ausziehen und Barfuss gehen, dann kommen wir vermutlich gerade mal so knapp mit einem Splitter im Fuss davon. Und bei den Klangschalen holen wir uns einen Tinnitus. Nicht zu vergessen die Räucherstäbchen … davon wird uns schlecht und wir bekommen Hustenanfälle.

Dann gibt es noch jene, die am Fluss sitzen, dem Wasserlauf zusehen und daraus die Energie schöpfen, um die Probleme des Lebens lösen zu können … so wie der Lauf des Wassers. Wir zwei müssen vom Rauschen des kühlen Gewässers höchstens pinkeln gehen.

Es soll auch Kraftbilder geben. Man sagt, dass man – wenn man deren tieferen Sinn entdeckt – bei deren Betrachtung sehr viel Kraft tanken kann. Wir zwei finden ein Bild einfasch hübsch, oder eben nicht.

Was schliessen wir daraus? Entweder sind wir zwei total einfach gestrickte Landeier – oder aber es gehört schlicht zum guten Ton, in allem etwas Tieferes sehen  zu müssen … selbst wenn da gar nichts ist. Wer weiss … vielleicht schaffen wir es ja, dass wir eines schönen Tages im Wald einen Baum anschreien und der lauthals zurückschreit. Wir würden euch das also wissen lassen. Bis dahin lassen wir die armen Bäume aber besser in Ruhe!