von süss bis ungeniessbar

Das perfekte Zuhause

In Gedanken stricke ich mir manchmal mein perfektes Zuhause und merke, dass dieses gar nicht möglich ist. Alles unter einen Hut – beziehungsweise unter ein Dach – zu bringen, scheint nicht machbar zu sein.

Wie müsste das perfekte Zuhause für mich aussehen?

Es müsste ruhig gelegen sein, aber dennoch zentral. Da haben wir schon einen grossen Widerspruch. Wie schafft man es, am besten mitten in einer Stadt zu wohnen, ohne dass man Lärmemissionen hat? Es scheint so, dass ruhig UND zentral zwei Begriffe sind, die sich gegenseitig beissen. Extrem ausgedrückt bedeutet das: Entweder ich wohne am Arsch der Welt, wo ich meine Ruhe habe, oder ich wohne am Puls des Lebens, nehme aber den Lärm in Kauf. Ja was denn nun?

Dann kommt der nächste Faktor: Alles auf einer Etage. Ich wünsche mir ein Zuhause, welches alle auf einer Ebene vereint. Wohnen, Schlafen, Kochen, Büro und Waschen mit grosser Terrasse oder Umschwung ohne eine einzige Treppe. Das heisst, es müssten sich irgendwo rund 200 Quadratmeter finden, die all das beinhalten und die sowohl für Mensch als auch für Tier optimal wären. Und da bin ich schon mit fliessendem Übergang bei der nächsten Hürde gelandet.

Unsere geliebten Tiere. Wir haben Hund und Katz – was bedeutet, dass wir Umschwung brauchen. Damit wäre also das wunderschöne Penthouse schon gestorben. Und ein Haus mit Umschwung, wie wir es jetzt haben, hat leider mehrere Etagen. Ich drehe mich im Kreis!

Hinzu kommt, dass ich eigentlich eine Landmenschin bin, gerne aber in der Stadt wohnen würde, weil dort viel mehr Leben ist. Irgendwie passt das auch so gar nicht zusammen. Und weil meine ganze Familie rund um mich herum auf dem Land wohnt, hängt mein Herz irgendwie fest. Der Kopf möchte gerne in ein neues Zuhause an einem lebendigen und zentralen Ort; das Herz hängt auf dem Land fest. Ja was denn nun?

Inzwischen habe ich mich schon damit abgefunden, dass ich mich mit meinem perfekten Zuhause in meinen Gedanken zufrieden geben muss. In der Realität scheint es dieses nämlich ganz einfach nicht zu geben. Selbst wenn ich mir dieses Zuhause irgendwo selber bauen könnte: Zentral, ruhig, treppenfrei, mit Umschwung, gross und tierfreundlich lässt sich einfach nicht unter einen Hut bringen. Und wo die Abstriche nun gemacht werden sollten, weiss ich auch nicht. Solange mir kein Wunder in den Schoss fällt, werde ich also bleiben, wo ich bin.

Schokomaus

Der Dezember ist der Killermonat für jede Figur. Oder zumindest für meine Figur! In jedem Einkaufsladen stehen bei der Kasse Regale mit Süssigkeiten. Eigentlich kann ich sonst gut an diesen Regalen vorbeigehen (wenn ich denn überhaupt mal einkaufen gehe).

In diesem Jahr war alles anders. Ich habe mir schöngeredet, dass man sich bei extremer Belastung der Psyche alles gönnen darf, was man gerade möchte. Die Schokomäuschen mit den Zuckerfondantfüllungen in den Regalen ganz besonders. Wunderschön verpackt in farbigen Alufolien wohnen sie in den verschweissten Plastiktüten und möchten befreit werden. Die kleinen Biester können sprechen. Unglaublich!

Da zirkelt man mit dem Einkaufswagen an den Regalen vorbei und auf einmal piepst es herzzerreissend: „Hey, hallo – Du da! Könntest Du uns mitnehmen? Wir möchten aus dem Plastikbeutel raus!“ Als selbsternannte Weltretterin komme ich natürlich nicht an den armen Tierchen vorbei und rette mindestens einen Beutel von den Süssen. Bin ich nicht nett? Also: Ich meine natürlich einen Beutel  t ä g l i c h !!!

Auf dem Weg zum Auto ziehen bereits mindestens zwei von den süssen Tierchen vom Beutel in meinen Magen um – dort haben sie es schön und warm. Zuhause erzähle ich selbstverständlich sehr glaubhaft, dass es eine riesen Frechheit sei, dass heutzutage unvollständige und offene Tüten verkauft werden. Hallo!?

Jetzt sind die armen Tierchen sogar im Ausverkauf und man wirft quasi mit Mäusen um sich. Da muss ich doch auch wieder als Retterin an vorderster Front stehen. Und als ob die Mäuse nicht schon schlimm genug für meine Waage wären, sind da noch die diversen Panettone, Racelettes, Fondues und Königskuchen dazugekommen. Ich bin erfolgreich auf dem Weg zur Mugel = halb Mensch, halb Kugel. Und das mit dem Schönreden macht es auch nicht mehr wirklich besser … die Waage hat mich sogar schon angeschrien: „Hör endlich auf, alles retten zu wollen, was Zucker beinhält!“ Dabei meine ich es doch nur gut…

Der Pelz gehört ans Tier!

Endlich macht eine grosse Schweizer Warenhauskette den Anfang: Globus wirft alles, was mit Echtpelz besetzt oder fabriziert ist, aus dem Sortiment. Bravo! Und der Gigant tut dies, obwohl er deswegen hohe Umsatzeinbussen befürchtet. Ich denke da genau andersrum: Die Umsätze werden angekurbelt, weil die Menschen heute viel differenzierter und kritischer einkaufen, als früher.

Es ist trotz Deklaration unglaublich schwierig – wenn nicht gar unmöglich – kontrollieren zu können, ob Pelze aus artgerechter Haltung stammen. Papier ist bekanntlich geduldig und … wer kontrolliert schon die Farm am hintersten Zipfel von Russland oder China? Kein Mensch! Wenn die Nachfrage auf Null sinkt, wird auch das Züchten und Abschlachten von Pelztieren irgendwann zum Stillstand kommen. Und der Satz: „Das braucht halt Zeit“, ist da wohl mehr als unangebracht. Tiere, die auf ihren Tod warten, haben keine Zeit.

Die Produktion von falschen Pelzen ist heute derart professionell, dass sie teurer ist, als ein echter Pelz. Zumindest, wenn wir nicht gerade mit einem Nerz oder einem Chinchilla vergelichen. Aber dafür wissen wir mit Sicherheit, dass kein Tier dafür sterben musste. Ist das so? Leider werden inzwischen schon sogenannte „Fake-Pelze“ als falsch deklariert, obwohl es eigentlich echte sind. Der Kunde wähnt sich also im sicheren Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, obwohl dem nicht so ist. Der Handel mit den Pelzen ist ein wahres Dreckgeschäft – ein blutiges Dreckgeschäft!

Wer ganz sicher sein will, dass er ein Kleidungsstück mit einem Fakepelz in der Hand hält, zupft am besten ein paar Härchen aus, hält diese über die Flamme des Feuerzeugs und dann ist der Fall klar. Ziehen sich die Härchen zu kleinen Plastikklümpchen zusammen und stinken nach verbranntem Gummi, dann ist es Falschpelz. Verbrennen sie aber einfach nur und entwickeln einen eigenartigen Horngeruch, dann ist es Pelz. Wer nicht das Geschäft abfackeln möchte, kann auch die Härchen auseinanderziehen und auf den Grund des Kleidungsstücks schauen. Ist dieser aus Leder, ist es Pelz. Sieht man textile Grundlage, ist es Fake. Dies sind so die wichtigsten Indizien, wenn man sich nicht sicher ist.

Grunsätzlich sollte man bei Unsicherheit ganz einfach die Finger vom Kleidungsstück lassen. Eigentlich logisch! Denn Pelze gehören einzig und alleine ans Tier – nicht in den Schrank, nicht an den Menschen, nicht auf die Polstergruppe und auch nicht an die Handtasche! Schliesslich klauen uns unsere vierbeinigen Freunde auch nicht unsere Haut…

Flohmunter

Flohmunter ist das Pendant zu putzmunter. Einfach halt in der modepralinschen Sprache. Warum? Ganz einfach: Da sitzen das Tochterkind und ich mit meinem Ellie-Hund auf dem Sofa und schauen gemütlich fern, als das Tochtekind auf einmal kreischt: „Iiiiihh, ein Floh!!!“
Anmerkung: Die Uhr zeigte zu diesem Zeitpunkt bereits kurz vor Mitternacht und … wir waren schlagartig wieder hellwach! Weiterlesen

Allen Leuten recht getan…

…ist eine Kunst, die niemand kann! Und wenn man es doch versuchen möchte, wird man schlussendlich kläglich verzweifeln. Es ist unmöglich. So einfach ist das!

Warum ich das weiss? Weil ich Bloggerin bin. Eine Bloggerin, die täglich eine Geschichte aufschaltet, hat viele Leser/innen. Darunter hat es mindestens genauso viele verschiedene Ansichten, Vorlieben, Einstellungen und Ideen. Und das macht die Sache schliesslich spannend. Wie langweilig wäre es, wenn alle gleich denken würden. Weiterlesen

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