von süss bis ungeniessbar

Wenn Stress die Verdauung blockiert

Ein Beitrag über den Darm oder die Blase auf den sozialen Medien? Geht das?

Ja, das geht!!!

Es gibt unzählige Menschen in der Berufswelt, die von Verdauungsproblemen gequält werden. Weil es aber weder attraktiv noch sexy ist, wird nicht darüber gesprochen. Jede/r quält sich selber damit rum, weil er oder sie meint, damit alleine zu sein. Und es könnte ja peinlich sein. Was für ein Blödsinn!

Der Verdauungstrakt und die Blase können nur sauber funktionieren, wenn sie nicht von einem angespannten Nervensystem drangsaliert werden. Menschen, die unter anhaltendem Stress sind, haben in vielen Fällen ein Problem auf dem Klo.

Scheissgefühl?
Scheissgefühl!
Glaubst Du nicht?

Okay, für alle, die sich sicher sind, dass ihre Probleme eine andere Ursache haben müssen (weil es der Stress nicht sein darf), die dürfen sich gerne mal vorstellen, wie entspannt es wäre, in Gegenwart eines Löwen das grosse oder kleine Geschäft zu machen. Das dürfte ein unmögliches Unterfangen werden – und wenn überhaupt, dann wortwörtlich ziemlich in die Hose gehen.

Klar – kein Mensch hat einen Löwen im Büro. Der Löwe ist auch nur das anschauliche Bild für unzählige Stressoren, die einen Einfluss auf unser ganzes System haben. Ich habe die Idee dieses Bildes in einem Ausbildungstag von der Kursleiterin bekommen. Danke dafür!

Solltet ihr euch also morgen wieder über eure Verdauung ärgern – denkt an den Löwen und atmet ein paar mal tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Klingt einfach? Ist es auch. Und klar, es löst eure Probleme nicht sofort – aber mit der Zeit dürfte sich eine entspannende Wirkung einstellen.

In diesem Sinne gute Entspannung auf dem stillen Örtchen.

Du hast doch alles…

…also sei gefälligst glücklich! Was für ein komisches Denken. Aber leider landläufig absolut gängig und normal. Obwohl es sowas von falsch ist – mehr falsch geht gar nicht. Wenn ich mal traurig bin, keine Kraft habe, mich einfach nur verkriechen möchte und auch keine Lust auf Unternehmungen habe, dann kommt es nicht selten vor, dass ich auf Unverständnis stosse. Und Sätze wie: „Hä, aber Du hast doch alles, warum bist Du denn nicht glücklich?“ gehören dann zu den meistgehassten Sätzen überhaupt. Ich muss jetzt hier mal eines grundlegend klären, und zwar für alle und ganz langsam, wenn nötig auch zum Abschreiben:

– Das Einfamilienhaus im Grünen
– Der schnelle Wagen in der Garage
– Die schönen Klamotten
– Die coolen Schuhe
– Die regelmässigen Ferien
– Das schuldenfreie Leben
– Das neue Handy
– Der Zweitwagen

…und all das andere scheinbar wichtige Zeug im Leben macht nicht glücklich. Nicht einmal ein klitzekleines bisschen.

Wer also glaubt, dass Leute, die auf dem Konto ein paar Franken mehr haben als andere, immer glücklich zu sein haben, der irrt gewaltig. Die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind nämlich nicht mit Geld zu bezahlen. Auch wenn die Fernsehfamilie Geiss das vielleicht so erscheinen lässt. Oder habt ihr schon mal versucht,

– Gesundheit
– Zurfriedenheit
– eine intakte Familie
– Motivation
– Sinn
– Lebenselixier
– Kraft
– Freunde

…und andere wichtige Dinge im Leben zu kaufen? Funktioniert nicht! Noch viel weniger funktioniert es,

– Krankheit
– Schmerzen
– Leid

– Unglück
– Kraftlosigkeit
– Müdigkeit
– Trauer

…und weitere einschneidende Ereignisse mit Geld aufzuwiegen? Geht nicht! Keine Chance!

Drum muss ich mich manchmal echt fragen, wenn ich Leuten zuhöre, die zu wissen meinen, dass materiell gutgestellte Menschen per se glücklich zu sein haben. Schliesslich haben die ja keine Probleme. Also nur, weil man keine Betreibungen hat, bedeutet das noch lange nicht, dass man gesund, glücklich und schmerzfrei ist. Mich ärgert das immer wieder. Dann kommen noch intelligente Stammtischsätze wie: „Jaja, die Reichen, die können schon erzählen – denen fehlt es ja an nichts!“ und ich werde zum hochexplosiven Dampfkochtopf. Reiche Menschen sind nicht die Bohne anders als arme Menschen. Der einzige Unterschied ist das Bankkonto. Sonst nix! Und Bankkonti scheinen generell im Volksmund überbewertet zu sein. Über reiche Menschen wird gesprochen, als ob sie entweder „Götter“ oder „totale Idioten“ wären. Und zwar immer. Ich muss euch schon wieder enttäuschen: Selbst Superreiche verdauen ihre Nahrung per Magendarmtrakt und … man höre und staune – beim Austritt aus dem Körper stinkt es keine Bohne weniger, als beim ärmeren Nachbarn. Da fallen also keine Goldtaler ins Klo. Und das Toilettenpapier besteht nicht aus Noten. Ach ja – und habe ich schon erwähnt, dass sich 40 Grad Fieber bei einem Superreichen mindestens genaus bescheiden anfühlen, wie beim armen Schlucker? Und die Diagnose einer unheilbaren Krankheit haut jeden aus den Schuhen, ganz egal, wie der Kontostand aussieht.

So, das musste jetzt hier mal raus! Mich nervt dieses bescheuerte Schubladendenken. Dieses …
… reich = doof
… dick = undiszipliniert
… arm = faul
… arbeitslos = dumm
… dünn = krank
… hässlich = asozial
… hübsch = erfolgreich

…ist einfach nur zum Ko…., ehm, tschuldigung: Erbrechen! Jeder ist, wie er ist – und jeder hat seine Probleme. So ist das Leben. Furchtbar einfach – und überhaupt nicht spektakulär. Sorry, wenn ich nun womöglich die schubladisierte Gedankenwelt vieler zerschlagen habe. Aber ein Reset wäre dringend nötig!

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