von süss bis ungeniessbar

4. Advent??

Ja, ich weiss, Greta hat es ja gesagt: WIR SIND SCHULD! Sorry …

Im Wohnzimmer habe ich alle 4 Kerzen angezündet und das Haus ist festlich dekoriert … aber es will so gar keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Könnte am Frühling liegen? Ja, am Frühling!

Ich gehe dick eingepackt mit meiner kleinen Hündin spazieren und schwitze wie ein Pferd (woher kommt bloss diese blöde Redewendung?). Der Föhn peitscht uns die Regentropfen waagerecht ins Gesicht. Frei nach dem Motto: Von aussen nass und unter dem Mantel auch nass … (schwitz).

Überall liegen Herbstblätter auf dem Boden und machen den Spaziergang zur Rutschpartie. Ich versuche mir vorzustellen, es wäre Schnee. Aber es will einfach nicht gelingen – dafür schwitze ich viel zu sehr und es ist grau-braun-bäh. Klein Ellie findet den Spaziergang auch nur mässig okay … ihr Blick sagt tendenziell eher: „Bist Du bescheuert, mich bei diesem Wetter rauszuschleppen?“

Die Diskrepanz zwischen „Indoor“ (festlich) und „Outdoor“ (weit weg von festlich) ist krass. Und ich habe in diesem Jahr auch das Gefühl, dass die Abendspaziergänge nicht gleich schön sind, wie die anderen Jahre im Dezember. Es hat viel weniger Häuser, die sich in zauberhafte Lichterdinger verwandelt haben. Irgendwie hat die Klimadiskussion sogar eine Menge der schönen Weihnachtslichter verschwinden lassen. Jedes Jahr habe ich mich im November bei den nassen und dunklen Abendspaziergängen auf den Dezember gefreut, wenn die vielen Lichter mir wieder den Weg erhellen. In diesem Jahr sind aber viele dieser Wege dunkel geblieben. Es fühlt sich so „novembrig“ an!

Jaja, ich weiss – der Winter kommt schon noch … so im Mai oder so. Und JAHAAAA, ich weiss auch, dass wir selber schuld sind. Sagt Greta!

Ich wünsche euch allen frohe Festtage und gemütliches Beisammensein im Kreise eurer Lieben – und bleibt gesund!!

Frische Luft macht munter

Als ausgeprägte Couchpotatoe habe ich in den Jahren als Hundehalterin gelernt, dass frische Luft manchmal einfach das Beste ist, was einem passieren kann. Und dabei ist es egal, welches Wetter draussen gerade stattfindet!

Wer faul, träge und eher schwer zu bewegen ist, der sollte sich dringend einen Hund anschaffen. Mit der Fellnase gelten die gängigen Ausreden nämlich nicht mehr. Es sei denn, man hat eine Fellnase wie ich, die offenbar meint, ein Mensch mit Fell zu sein.

Ich bin für jegliche Wetterkapriolen gerüstet und gehe täglich mindestens zwei- bis dreimal mit meiner Hündin raus. Sie findet das nur bedingt gut. Also eigentlich findet sie es sogar nur dann gut, wenn das Wetter optimal ist. Das bedeutet:

Sonne, 15 Grad, leichter Wind, trocken!

Jap, das wäre auch mein perfektes Wunschwetter. Leider gibt es davon vielleicht 20 Tage im Jahr. Und die anderen Tage sind eher jene, an welchen Ellie bereits bei der Türe wieder umdreht und ich sie nach draussen tragen und ihr quasi in den Hintern treten muss, dass sie bereit ist, mit mir spazieren zu gehen. Entweder findet Madämchen es zu heiss, zu nass, zu kalt, zu windig oder schlicht nicht optimal. Und sie kann das zeigen, wie ein kleiner Mensch. Ohren nach unten geklappt, Schänzchen unwedelnd und Gesicht zum Boden gerichtet. Wie ein geschlagener Hund eben.

Es gibt definitiv Hunde, die einfacher davon zu überzeugen sind, dass frische Luft gut tut. Ellie schafft es sogar, an richtig verregneten Tagen ihren Darm so zu kontrollieren, dass ich sie zum Verrichten ihres Geschäftes zwingen muss. Für alle, die Kopfkino lieben: Ich stehe im Garten (mit Schirm, versteht sich) und sage mit dem Robydogsäckli in der Hand gefühlt 1000 mal „Ellie, Kacka machen – los“. Und wehe, ich bin nicht aufmerksam; dann entwischt sie mir jedesmal wieder zur Haustüre und winselt die Türklinke an.

Soll mal einer dieses Hundewesen verstehen!

Altweibersommer bis zum Erbrechen

Der Herr Meteo hat gestern Abend aus der Flimmerkiste mal wieder verkündet, dass der Altweibersommer in eine neue Runde geht und das Wochenende wieder 20 Grad warm wird. Und die Sonne scheint weiter. Ich schieb die Krise!!!!

So viele alte Weiber gibt es gar nicht, wie es Sommer gibt in diesem Jahr! Hallo? Ziehen wir jetzt den Altweibersommer bis an Weihnachten weiter – dann stellen wir schnell den Tannenbaum auf, mampfen Fondue Chinoise, werfen die Tanne in die Grünabfuhr und dann holen wir die Osterhasen, weil dann schon wieder die VOR-DEM-SOMMER-ZEIT kommt? Ich will das nicht!!! Neiiiiiiiin!!!

So muss sich wohl ein Pinguin fühlen, wenn man ihm die Eisscholle klaut und ihn in die Wüste setzt. Genau so. Seit meiner Geburt lebe ich in der Schweiz und bin froh drum, weil wir immer 4 Jahreszeiten hatten. Ich hätte niemals in ein Land auswandern können, in welchem es immer warm ist, wo die Sonne immer scheint und man nur T-Shirts tragen kann. Never ever! Ich mag den Herbst und den Winter. Ich mag die Kälte, die dicken Schals, die schönen Winterschuhe und die tropfende Nase, wenn man von draussen in die warme Stube kommt. Ich mag den Duft von Kerzen, Racelette und Käsefondue. Und ich mag Kuschelsocken und meine dicke Bettdecke!

Und nun? Nach drei kühleren Herbsttagen und meinem ersten Aufatmen kommt schon wieder eine Altweibersommerfront … im Oktober. Ich habe die Nase voll davon! Und ich kann keine T-Shirts mehr sehen. Ich will meine schöne Herbst-/Wintergarderobe ausführen. Und meine gefütterten Kuschelschuhe anziehen. Ich bin noch nicht in der Schweiz, um dauernd zu schwitzen und den Regen kaum mehr zu spüren. Hallo? Was läuft hier falsch. Der Klimawandel ist irgendwie nicht zu Gunsten der Wintermenschen.

Kann ich mich weigern? Nö. Ich hatte gestern den dicken Pullover, den Schal und die neue Jacke an, als ich mit Ellie spazieren ging. Ich hab geschwitzt wie doof und es hat sich irgendwie falsch angefühlt. Also steht fest: Trotzig tun nützt auch nichts. Das Wetter  macht, wie es ihm gefällt. Doof!

Schrankalarm

In meinem Kleiderschrank wird der Aufstand geprobt! Ich habe die Sommerkleider eigentlich schon verbannt – zumindest das meiste. Und stattdessen habe ich die Kaschmir- und Wollpullis, die Langarmoberteile und die Strickjacken nach vorne geräumt. Und jeden Tag habe ich bisher den Schrank aufgemacht, hab mich auf die schönen Kuschelteile gefreut und dann haben mir wieder die zu warmen Temperaturen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Inzwischen ist es so weit, dass es aus meinem Schrank schimpft und tobt. Ich traue mich schon gar nicht mehr, die Schranktüre zu öffnen. Die „Kaschmir’is“ keifen mich an, dass sie endlich rauswollen weil es viel zu eng sei da drin. Die „Wolli“s“ schimpfen, dass ihnen langsam die Luft zu dünn wird da drin und die Langarmshirts verlieren vor lauter Frust schon die Farbe. Jedesmal, wenn ich an der Kaschmirbeige vorbei zu den T-Shirts greife, werde ich wieder angekeift. „Hey, so langsam wären wir mal dran, oder wie lange willst Du uns noch warten lassen?“

Ja, das frage ich mich auch. Wie lange wollen mich diese Temperaturen noch in den Wahnsinn treiben??? Aber es sieht ganz danach aus, als ob Petrus nun doch so langsam ein Einsehen hätte. Draussen bläst eine steife Bise um die Häuser und es wird kühler. Das Meteo prophezeit tatsächlich, dass die Temperaturen in den nächsten Tagen die 20-Grad-Marke nicht mehr knacken werden. Hurra! Mein Wetter ist im Anzug!!! 🙂

Ich habe mir also vorgenommen, heute mal einen der Pullis zum Einsatz kommen zu lassen. Das bedeutet zwar, dass ich Indoor schwitzen werde wie doof, weil die Häuser alle noch aufgeheizt sind … aber draussen kann ich endlich mal so ein schönes Teil ausführen. Und vielleicht ist dann auch endlich wieder Ruhe im Kleiderschrank und ich kann die T-Shirts endgültig verbannen. Schliesslich bin ich mit den Eisbären und Pinguinen verwandt – und möchte gerne auf einer Eisscholle leben. Also bitte: Alles über 20 Grad ist definitiv nicht mehr erwünscht!

Im Norden ist es kühler?

So, da sitz ich also nun – am Ziel meiner Träume: An der Nordsee. Genauer im nordfriesischen Sankt Peter Ording. Ich habe schon lange davon geträumt, es endlich mal über Hamburg hinaus in den höheren Norden zu schaffen. Zumal ja meine treuen Leser-/innen alle wissen, dass ich den schwitzigen Sommer nicht ausstehen kann. Was liegt da also näher, als den Sommerurlaub im hohen Norden zu buchen. Und um gut ausgerüstet da anzukommen, habe ich selbstverständlich einen Windbreaker (eine dünne, atmungsaktive Windjacke) gekauft und in den Koffer gepackt. Man sagte mir, die kühle Meeresbrise erfordere dies.

Auch wenn das Ding atmungsaktiv ist, so hilft es mir trotzdem nicht beim Atmen. Und das Atmen fällt bekanntlich bei 30 – 35 Grad im Schatten verdammt schwer. Die Nordsee liegt genau vor der Nase – und die fühlt sich in etwa so an, als ob man den Morgenkaffee zu lange hat stehen lassen. Lauwarm und nicht wirklich erfrischend. Ein echter Nordfriese und „Eingeborener“ hat uns heute erklärt, dass man hier erst von echtem Wind sprechen könne, wenn die Schafe keine Locken mehr hätten. Nun ja – davon sind wir Meilen entfernt!

Unsere Bleibe hier ist dafür sowas von urgemütlich … so ähnlich, als ob man bei Freunden und Familie zu Besuch wäre. Klein, familiär, kuschelig und die Freundlichkeit der Nordlichter halt …!

Für alle, die mehr darüber wissen möchten: www.hotel-zweiteheimat.de

Die Zimmer sind zum Wohlfühlen – das Ambiente ist wirklich wie eine zweite Heimat und es ist alles auf Kuschelmodus eingestellt. Und die Nordsee mit dem gigantisch schönen Sonnenuntergang liegt genau vor dem Balkon. Einziger Nachteil: Kuscheln bei heissen 30 Grad und mehr ist nicht wirklich das, was man möchte. Und dafür kann keiner was. Selbst die Nordlichter hier sind ziemlich überfordert mit der Hitze – das kennt man in diesem Ausmass nämlich nicht. Deshalb haben wir auch vergeblich nach einer Klimaanlage im Zimmer gesucht. Gefunden haben stattdessen wärmende Kuscheldecken, eine Sauna, einen Kamin oder eine Heizung.

Was macht also die überhitzte und ziemlich überforderte Modepraline im gigantisch heissen Norden? Sie kauft sich als erstes ein paar richtig kurze Shorts (ich trage sowas im Normalfall nie) und stellt von den Turnschuhen auf Flip Flops um (ich hasse eigentlich nackte Füsse), um nicht im eigenen Schweiss zu schmoren.

Und weil die steife Meeresbrise auf lauwarmes Föhnlüftchen umgestellt hat, bleiben auch die Jacke und der Schal für einmal im Zimmer. Es hat zwar immer Wind – der scheint mich aber auch nicht zu mögen. Wenn wir nämlich mit dem Fahrrad über die endlosen Weiten des nordfriesischen Flachlands radeln, dann habe ich irgendwie IMMER Gegenwind – ganz egal, in welche Richtung ich fahre. Und NEIN, es ist KEIN Fahrrad mit Motor … es ist noch echtes Radeln mit Muskelkraft (ich wusste bis dato nicht, dass ich konditionsmässig auf dem Niveau einer Gartenschnecke angekommen bin). Ich strample, keuche und schwitze … bin aber auf der ganzen flachen Weite des Landes hier die langsamste Velofahrerin ever. Eigentlich könnte man mich eher als Verkehrshindernis bezeichnen. Der geduldige Göttergatte muss so alle paar hundert Meter wieder auf mich warten, damit ich mich nicht irgendwo in den unendlichen Weiten Nordfrieslands verfranse.

Alles in allem muss ich aber sagen: Würden Petrus und ich nicht auf Kriegsfuss stehen – es ist unglaublich schön hier im Norden. Die Häuser sind eine wahre Pracht – es hat nicht einen einzigen kleinen Hügel (geschweige denn Berg), der einem die Aussicht versperrt und die Menschen sind sowas von offen und witzig, da könnten sich die Schweizer ein grosses Stück von abschneiden. Ich denke, dass sich eine Reise hier in den Norden im Winter lohnen würde. Kuschelig und wohlig warm am Kamin – in der Sauna – in der Massage mit warmem Oel oder einfach in der gemütlichen Stube. Ich denke, ich werde mit Petrus mal noch darüber diskutieren, ob er an Weihnachten die Osterglocken im Garten hervorzaubert … dann überlege ich mir, ob ich möglichweise im Februar eine Chance hätte, hier im Norden die kühle Brise zu finden.

Scheisstag ohne Vollmond

Tage, welche ich schlecht starte und genauso schlecht wieder beende, sind für mich Scheisstage. Und in der Regel sind diese Tage mit dem Vollmond zu erklären – zumindest bilde ich mir das ein. Heute war aber wieder mal ein Scheisstag OHNE Vollmond. Was soll das denn?

Nach Albträumen bin ich schon total gerädert aufgewacht und brauchte bestimmt zwei Stunden, um die Kurve in den Tag zu finden. Ich stand ziemlich neben mir. Dann war es draussen grau in grau und so tat das Wetter auch nichts zu einer besseren Laune.

Nach drei Tassen Kaffee und einem Porridge dachte ich, es würde bestimmt besser. Schliesslich guckte da auch auf einmal die Sonne hinter den Wolken hervor. Resultat: Schwüle 26 Grad. Jap – genau das, was ich am meisten hasse. Schwüle Hitze!

Ich machte mich mit Ellie auf den Weg in die Stadt und wir trotteten ungefähr gleich unmotiviert nebeneinander her. Und wenn man schlecht gelaunt ist, zieht man bekanntlich genauso mieslaunige Menschen an. So kam es, dass mir heute eigentlich fast nur schlecht gelaunte Menschen begegnet sind. Und bei meinem Kurzausflug zu meinen Arbeitskolleginnen ist mir aufgefallen, dass auch die Kunden an der Textilfront heute nicht gerade mit besten Launen ausgestattet waren … im Gegenteil: Die kurzen Ärmel waren zu kurz, die langen zu lang; die weiten Hosen waren zu weit und die engen zu eng. Eben einer dieser Tage, an welchen man am besten im Bett geblieben wäre.

Und als ob all das noch nicht genug wäre, habe ich dann noch seit langem mal wieder eine fette Migräne bekommen und könnte mich deshab quer durch den Kühlschrank mampfen. Also irgendwie ist das definitiv nicht mein Tag – ich geh wohl besser ins Bett, da kann mir nur noch die Bettdecke und das Kissen in die Quere kommen.

Unverkennbarer Frühling

Ich bin ja ein bekennender Wintermensch. Als so ziemlich einzige habe ich nicht über die Kälte gejammert, weil man sich dann so wunderbar warm einpacken kann … und im Bett ist es im Winter so schön, sich einzumummeln. Jetzt fängt schon wieder das Geschwitze an und man kann sich gegen die Wärme einfach nicht schützen.

Aber definitiv merken, dass es Frühling wird, tue ich an der Nase. Die signalisiert mir, dass irgendwelche Sachen grad am Blühen sind, indem sie läuft. Und ich niese dauernd. Hab ich schon erwähnt, dass ich den Winter lieber mag?

Dann gibts da noch so ein Indiz für den Frühling: Ich hab Stiche an den Beinen. Danke auch, ihr lieben ersten Mücken, dass ihr den Weg zu  mir so schnell gefunden habt!! Es könnten 100 Menschen nackig im Garten liegen … die eine Mücke würde mich finden und mir durch die Hose ins Bein stechen. Ich scheine kein Blut, sondern Zuckerwasser zu haben! Mistviecher!!

Hab ich schon erwähnt, dass ich den Winter lieber mag?

Überall sind aktuell alle am Schwärmen, wie wunderbar die Natur erwacht und die Vögel zwitschern und im Meteo könnte man meinen, der Weltfrieden sei hergestellt, wenn sie von einem Frühlingstag berichten. Und ich grummele vor mich hin und denke: Wunderbar, ich schwitz mir einen ab, habe Mückenstiche, die Nase läuft und klein Ellie läuft beinahe rückwärts, weil es ihr jetzt schon zu warm ist. Gang abgesehen von den Kleidern, die ich im Sommer einfach nicht annähernd so mag, wie im Winter. Die Wintermode ist immer soviel schöner, als die Sommermode.

Hab isch schon erwähnt, dass ich den Winter zurückhaben möchte?

Okay – ihr alle da draussen, die so sehnsüchtig auf die Wärme und die Sonne gewartet habt: Geniesst es gefälligst und denkt daran … es gibt da jemanden, der JETZT anfängt zu leiden … und sich schon auf den nächsten Winter freut.

P.S.: Ich hab mir soeben den ersten Mückenstich aufgekratzt … autsch! Jammer!!!

Kampf im Kleiderschrank

In meinem Schlafzimmer tobt ein Kampf in den Kleiderschränken. Die dicken Winterpullis haben schon gemotzt, als ich die hübschen Frühlingsblusen und Shirts reingehängt habe. Dann haben sie noch lauter gemotzt, als ich sie ein bisschen in den Hintergrund drücken musste, um die dünneren Übergangspullis davorlegen zu können.

Im Gegenzug haben die frischen Frühlingssachen fröhlich pfeifend ihren Platz in Anspruch genommen und sich gefreut, dass sie schon ausgeführt wurden. Grummelnd sind die dicken Pullis immer weiter nach hinten gerutscht und die Luft im Schrank wurde immer dünner, während der Platz immer kleiner wurde. Auf einmal hingen nämlich Seidenblusen neben dicken Kaschmirjacken.

Im Kopf war ich ja schon auf Frühling eingestellt und habe mich mental also von den fetten Stricksachen nun verabschieden wollen – aber Petrus scheint da andere Pläne zu haben. Aktuell friert man sich draussen grad wieder den Allerwertesten ab und meine Kaschmirdinger haben zum Angriff geblasen. Weinerlich mussten die Frühlingsteile nach hinten rutschen … und kämpfen jetzt mit akuten Atemproblemen, weil die grossen Dicken sie fast erdrücken.

Ganz schlimm ist der Kampf in der Nacht, wenn ich gerne schlafen möchte. Da schimpfen die fetten Winterteile mit ihren dunklen Stimmen mit den leichten Frühlingsdingerchen, die sich mit feinen Stimmchen und vereinten Kräften zu wehren versuchen. Was für ein Lärm in meinem Schlafzimmer.

Um allen gerecht zu werden habe ich nun beschlossen, mich ab sofort nur noch wie ein Zwiebel anzuziehen … mit mehrfachen Schichten! Dann kommt der dünne Winterrolli halt unter die Frühlingsbluse und drüber schmeiss ich noch eine fette Kaschmirjacke. So ist mir warm … ich kann mal an- und wieder ausziehen wenn ich schwitze oder friere und der Streit im Schrank hört auf. Aber platzmässig wird es so langsam richtig eng, wenn Petrus sich nicht bald mal entscheiden kann, ob er nun Frühling oder doch lieber noch eine Weile Winter haben möchte.

Ich sage nur: Wie gut, dass es diese wahnsinnig wichtigen Probleme im Leben einer Frau gibt – uns wäre sonst ja langweilig … 🙂

Quer gelaunt

Kennt ihr sie auch, die schrägen Tage? Da steht man morgens auf und hat dieses komische Gefühl, dass nachts irgendwas schiefgelaufen sein muss. Alles liegt und steht irgendwie quer!

Das fängt schon beim Aufwachen an – total quer. Ich war ja überzeugt, dass es mitten in der Nacht sei, als mich heute klein Ellie mit den Pfoten im Gesicht kratzte um mir zu sagen, dass sie Frühstück haben möchte. Der Blick auf den Wecker zeigte aber 08.32 Uhr. Ich konnte mir das nicht vorstellen, so überfahren wie ich mich fühle. Ich hasse dieses schlappe Aufstehen. Die Beine schwer wie Blei, die Augenlider wollen nicht aufgehen und das, obwohl man mindestens 7 Stunden geschlafen hat. Bäh!

In der Regel sind das auch jene Tage, an welchen ich das Gefühl habe, dass Ellie’s Futter stinkt. Eigentlich stinkt mir vermutlich einfach das Aufstehen und Ellie’s Futter muss für meine Laune herhalten. So rum erscheint mir das logischer!

An Quertagen kann übrigens auch die Temperatur machen, was sie will: SIE IST FALSCH! Ich fluche, wenn ich schwitze – und ich fluche, wenn ich friere! Und weil grad alles so schön quer ist, macht auch der Blick in den Spiegel den Tag nicht besser. Da schaut mir nämlich ein mieslauniges, verzaustes und hässliches Etwas entgegen. Ja, diese Tage lassen mich mein Spiegelbild nicht ertragen. Da finde ich einfach ALLES an mir hässlich. Ist ja wohl klar, dass ich mich an solchen Tagen über gefühlt 30 Pickel im Gesicht aufregen kann. Ich hab sonst keine Pickel, an diesen Tagen aber schon. Jetzt wäre da wohl noch die Gretchenfrage aufzulösen, ob die Pickel oder der Mieselaunetag eher waren. Was zieht da wohl welches nach sich? Ich tippe auf die Hormone, welche die Pickel spriessen lassen und den Tag dann zu einem queren Tag machen. Nennt sich das nicht Wechseltage? In den Wechseljahren hat man doch bestimmt jede Menge Wechseltage! Ja, ich hab’s: Ich hab einen Wechseltag. Das ist mir gerade jetzt während des Schreibens eingefallen. Ich sitze hier am Laptop und habe die Lösung: Ich habe einen Wechseltag. Das nützt mir zwar nichts, aber ich habe eine Erklärung. Als Mensch, der immer nach dem WARUM sucht, ist das für mich ganz wichtig. Nun weiss ich nämlich, auf wen ich sauer sein kann! DER WECHSEL ist schuld!!!

Die Kopfschüttler unter euch, die sich nun denken: „Hat denn diese Frau keine anderen Probleme?“, die kann ich beruhigen. Doch! Ich habe jede Menge anderer Probleme, aber manchmal ist es so wunderbar einfach, sich über Nonsens zu ärgern … und nicht mal zu wissen, warum. Vielleicht, weil es von den echten Problemen ablenkt. Ich glaube, klein Ellie muss heute weiter und länger spazieren, als ihr lieb ist. Einfach, weil ich gerade etwas quer im Tag stehe!

Einfach mal die Klappe halten, Kollege!

Wir haben einen neuen Bewohner im Quartier. Bislang war es bei uns ruhig und nur die Grillen haben uns nachts begleitet. Seit ein paar Wochen ist es vorbei mit der Ruhe. Max ist ins Quartier gezogen. Und ich kann euch sagen: Max gibt alles, dass wir nicht vergessen, dass er da ist. Tag UND Nacht. Und als ob das nicht schon genug wäre, lässt er nicht mal mit sich reden. Und fotografieren lässt er sich auch nicht … oder nur so, dass man ihn nicht erkennt … also „inkognito“.

Max ist ein Frosch – und wohnt bei unseren Nachbarn im Weiher. Und meine obigen Zeilen sind keineswegs ernst zu nehmen … denn wir lachen uns schlapp über Max. In Anbetracht des Lärms, den der kleine Geselle macht, dachten wir ja, es handle sich um eine mindestens 5 Kilogramm schwere Ochsenkröte … oder so. Aber nein, es ist ein Frosch in normaler Grösse. Mit einem Organ in Megaphonlautstärke … der Wahnsinn. Wenn man nachts die Fenster öffnet, ist an Schlaf nicht zu denken. Der kleine Kerl muss Stimmbänder haben wie Stahlseile. Und müde ist er vermutlich auch nie.

Ich habe mir überlegt, warum er wohl so einen Krach macht. Hat dieses Quaken eine Bewandtnis? Oder was bedeutet diese Quakerei? Froschkenner bitte einen Schritt vor! Könnte es sein, dass der Kleine einfach gerne eine Freundin hätte und sich so bemerkbar macht? Oder passt ihm womöglich die Wassertemperatur nicht? Bei dieser Affenhitze leiden vielleicht ja die Frösche auch!? Also, klein Ellie hat zu Beginn immer geknurrt, wenn Max wieder konzertiert hat. Inzwischen hat sie sich auch an den Gesellen gewöhnt und beachtet ihn gar nicht mehr. Ach ja: Max ist übrigens hochbegabt und versteht menschisch. Wenn die Nachbarin mit dem Weiher nämlich von der Terrasse runterruft: „Nun halt mal die Klappe, Kollege!“ Dann ist er für einen kurzen Moment tatsächlich ruhig. Cleveres Kerlchen … vielleicht hat er Angst um seine Schenkel … wer weiss 🙂

 

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