von süss bis ungeniessbar

Erfrischend ehrlich

Bekanntlich bin ich Grossmutter zweier süsser Enkelkinder. Das ältere der beiden Kinder (das Mädchen) ist äusserst sprachgewandt und kennt keine Gnade, wenn es um Ehrlichkeit geht. Einfach herrlich – ich liebe sie! Der Jüngling hat die Sache mit der Sprache noch nicht ganz so fest im Griff (ist auch erst anderthalb Jahre alt) und macht mehr mit Geräuschen, als mit Worten – aber sein Gesicht spricht Bände und lässt uns regelmässig losprusten. Hollywood wartet bestimmt schon auf den kleinen Mann.

Aktuell sehr amüsant sind die Weisheiten unserer kleinen Trulla. Wenn sie mich mit ihren grossen braunen Kulleraugen anschaut und ich verliebt sage:

„Am liebsten würde ich Dich fressen, aber das wäre ja dumm, weil dann bist Du ja weg und ich kann Dich nicht mehr lieben“, dann sagt sie pragmatisch:
„Keine Angst Grosi, das ist nur ein Sprichwort – das passiert nicht wirklich.“

Ah, sorry – kleine Klugscheisserin.

Heute hat sie ihre Mama (meine Tochter) mit einem herzhaften „Gopferdami“ zum Lachen gebracht. Es sieht ja schon lustig aus, wenn eine kleine Zuckerschnute mit etwas mehr als drei Jahren aus dem kleinen Mund ein fettes Schimpfwort raushaut.

Heute Abend habe ich ihr eine Gutenacht-Geschichte vorgelesen. Sie hat sich an mich gekuschelt und auf einmal angefangen, an mir rumzuschnuppern. Ich war verwirrt.

„Was machst Du da? Stinke ich?“
„Neiiiiin, Grosi, Du riechst nach Maggi!“

Okay, das bedarf einer Aufklärung, das ist mir klar. Erstens ist Maggi das ultimativ liebste auf dem Esstisch unserer Enkelin. Und zweitens war ich heute in der Ayurveda Ölmassage und dieses Öl hat offenbar ein Gewürz drin, welches nach Maggi riecht. Meine Tochter hat nämlich dann auch an mir geschnuppert und gemerkt, dass die Kleine recht hat. Maggi!

Bei besonderen Belohnungen hat die Kleine ihre ganz eigene Logik. Selbständig aufs Klo gehen gibt (nur beim Grosi) ein saures Pilzli. Neuerdings kommt sie aber ganz gerne reinmarschiert – geht in die Küche und möchte schon mal vorneweg ein Pilzli. Wenn ich dann sage, dass das doch nur bei einem Bisi der Deal ist, dann rennt sie los. Ja, ihr ahnt es – auf die Toilette. Und von dort kräht es dann:

„Du kannst das Pilzli schon auf den Tisch legen, Grooooosi, ich pinkle nämlich grad!“ 🙂
„Und wenn ich das nicht mache.“
„Das ist der Deal, Grosi – ich muss sonst ein RIESEN Theater machen.“

Okay, alles klar – ganz schnell Pilzli holen – ihre Theater sind nämlich filmreif und können locker die Dauer eines Blockbusters knacken!

Das beste war aber, als ich ihr heute beim Zähneputzen gesagt habe, dass ich ihren Namen so wunderschön finde und ich auch so heissen möchte. Sie hat mich getröstet und gesagt:

„Du heisst halt Grosi, das ist auch schön.“
Ich so: „Nein, ich BIN dein Grosi, aber ich heisse Daniela.“
„Dann heisst Du also eigentlich Grosi Daniela Jäggi?“
„Ja, genau, lustig, gell?“
„Okay, Grosi, wir könnten sonst vielleicht Namen tauschen.“
„Das geht leider nicht – ich muss meinen Namen behalten.“
„Macht nichts, dann ist das einfach unser Geheimnis, gell Grosi!“

Okay, ihr da draussen – meine Enkelin hat jetzt ein Geheimnis: Sie weiss, dass ihr Grosi einen Namen hat – aber sie sagt ihn euch nicht! Ha!!!! 🙂

Ich liebe Kinderweisheiten.

Die Sache mit den Glückskeksen

Kennt ihr sie auch, die Glückskekse, die es im Chinarestaurant zur Rechnung dazugibt. Das sind sie lustigen Dinger, die man zerbricht und dann kommt eine Weisheit auf einem kleinen Zettel raus. Im Optimalfall isst man die Kekse auch gerne, manche nehmen sie aber nur des Zettels wegen.

Nun ja, ich hatte also letzthin das Glück, mit der Rechnung gleich zwei der Dinger zu bekommen, weil ich sie so gerne esse. Blöd nur, wenn die beiden Weisheiten, die drinstehen, nichts voneinander wissen. Im ersten Keks hatte ich also einen Zettel, auf welchem stand: “ In den nächsten Tagen wird Ihnen die grosse Liebe begegnen.“ Im zweiten Keks stand auf dem Zettel: „Ihre Beziehung wird in der nächsten Zeit neu entflammen.“ So, nun hatte ich den Salat… Weiterlesen

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑