von süss bis ungeniessbar

Schnee??? Schnee!!!

Gespannt höre ich der Radiomoderation auf SRF zu und denke: „Unfälle ohne Ende – warum?“ Manche scheinen es jedes Jahr aufs neue lernen zu müssen. Wir sind nicht nur das Land mit den Banken, den Kühen, der Schokolade und den Bergen … wir sind auch das Land mit dem Schnee. Und der kommt im Winter NIEMALS überraschend. Man könnte es aber in jedem neuen Winter meinen.

Herr und Frau Schweizer rutschen schneeuntauglich über die Strassen und sind erstaunt, dass das weisse Etwas ihnen das Leben schwer macht. Das ist fast so, als ob sich ein Nigerianer in der prallen Sonne über seine dunkle Haut wundert.

Jedes Jahr dasselbe Lied – und jedes Jahr nach dem ersten Carrosserieschaden schnell noch Winterpneus aufziehen. Und dann vor dem Einkaufsladen lautstark losdonnern, dass dieser überraschende Schnee nun schuld ist am eigenen Fehler.

Also nochmal für jene, die es immer noch nicht gecheckt haben: Der Schnee gehört zu unserem Land und ist inzwischen leider so selten, dass ich mich immer freue, wenn er denn nun endlich mal da wäre. Die weisse Zeit ist kurz genug – also hört auf zu motzen. Und wenn ich mir einen Carrosserieschaden hole, dann liegt es definitiv nicht am bösen Schnee, sondern daran, dass ich entweder mein Auto nicht im Griff hatte, die Sommerpneus mich schlitteln liessen oder dass die Kälte die Strasse in eine Eisbahn verwandelt hat. Da kann der Schnee auch nichts dafür.

Wie gerne erinnere ich mich an jene Zeit zurück, als wir morgens zuerst mit Mama und Papa die Garage freischaufeln mussten, weil wir anders gar nicht mehr an unser Auto kamen. Manchmal lag der Schnee über Wochen und es war alles eine Stufe langsamer. Wunderbar!!!

Ich wünsche mir nur einmal einen solchen Winter zurück – für all die Kinder da draussen, die das nie erlebt haben.

Let it snow! 🙂

Die Lösung für schlechte Tage?

Da stand ich kürzlich mit meiner nicht biologischen Schwester (genannt Sis‘) in einer Parfümerie, um Nagellack zu kaufen, als der Verkäufer uns je eine Gesichtsmaske als Geschenk in die Hand drückte und meinte: „Wenn ihr morgens mal das Gefühl habt, dass das nicht euer Tag ist, dann benutzt diese Maske.“ Nun ja, wir haben ihn selbstverständlich gefragt, ob er uns einen Lastwagen voll davon mitgeben könnte – gegen den Novemberblues und so. Oder einfach gegen trübe Tage. War aber leider nicht möglich.

Heute habe ich dieses Wunderding also ausprobiert. Nach einer Nacht mit viel zu wenig Schlaf bin ich gerädert ins Bad gewatschelt und habe den Inhalt der kleinen Tube in meinem Gesicht verteilt. Der gute Mann hat uns gesagt, dass man das Zeug auf dem Gesicht behalten kann, weil es von selber einzieht. Man muss also die Maske nicht runterwaschen. War mir noch so recht – dazu hatte ich nämlich so gar keine Lust.

Mit einem weissen Gesicht sass ich beim Frühstück und mein Göttergatte guckte etwas irritiert. Männer! Schliesslich steckte ich alle Hoffnungen in dieses weisse Etwas. Ich würde danach frisch und munter durch die Welt tanzen – in meinen Gedanken zumindest.

Nach einer Stunde verspürte ich – entgegen meiner Erwartungen – auf einmal den unsäglichen Drang, mein Gesicht zu waschen, weil meine Haut zu ersticken drohte. Es fühlte sich fettig und klebrig an; zwar nicht mehr weiss, aber nicht angenehm. Also schrubbte ich die Crème runter und … was prangte da auf meinem Kinn? Ein hässliches und fettes Pickel! Das durfte doch nicht wahr sein. Der Mann hatte versprochen, dass diese Tube die Rettung für schlechte Tage sein würde. Hä? Mit einem fetten Pickel im Gesicht? Also ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich nun dadurch besser fühlen würde – im Gegenteil: Ich hatte ungefähr fünf Minuten, um das hässliche Dings halbwegs vernünftig abdecken zu können.

Okay – wenn ich das nächste Mal in der Nähe besagter Parfümerie bin, werde ich dem netten Herrn Verkäufer sagen, dass Pickel meinen Tag nicht retten. Gesichtsmasken werden also auch künftig nicht in mein Beautyrepertoire gehören …

 

Schokokugel?

Einmal angenommen, ihr liebt diese süssen Dinger, die innen das luftige-klebrig weisse Zeug haben und aussen mit Schokolade überzogen sind. Diese politisch inkorrekt benannten Süssigkeiten, die jede Foodkette im Sortiment hat. Was genau verlangt ihr dann?

Einst waren es mal Negerküsse – geht GAR NICHT MEHR!

Dann waren es Mohrenköpfe – geht GAR NICHT MEHR!

Dann waren es Schaumküsse – in der Schweiz total atypisches Wort!

Danach kamen die Schokoküsse – irgendwie auch sehr Schriftdeutsch!

Und seit heute wissen wir, dass man sie … Schokokugeln nennen sollte!!!

Hä? Schokokugeln?? Tschuldigung, aber wer von euch kommt bei Schokokugeln auf einen Mohrenkopf? Zumal diese Dinger weder rund (Kugel) noch komplett aus Schokolade sind. Für mich ist eine Schokokugel sowas wie eine Lindorkugel oder so. Aber doch kein Mohrenkopf. Es hat sich aber tatsächlich so zugetragen, dass in einem hiesigen Geschäft diese süssen Dinger mit dem Schild „Mohrenköpfe“ beschriftet waren, bei der Bestellung aber von der Bedienung die klare Ansage kam: „Entschuldigen sie, aber das dürfen sie so nicht mehr sagen. Das nennt sich jetzt Schokokugeln.“

Echt jetzt??? Wo zum Geier leben wir? Auf dem politisch korrekten Foodplanet, auf welchem man selbst beim Essen aufpassen muss, dass man nicht Gefahr läuft, wegen Rassismus im Knast zu landen. Was soll der Mist? Nur wer verdorben denkt, kommt überhaupt auf diese kranken Ideen. Für mich ist und bleibt der Mohrenkopf ein Mohrenkopf – und wenn ich deswegen hinter Gitter muss, dann meinetwegen. Es kommt noch soweit, dass wir die schwarze Schokolade politisch korrekt „maximalpigmentierte“ Schokolade nennen müssen … schwarz ist nämlich irgendwie auch überhaupt nicht korrekt. Oder die ausländische Küche wird zur Küche mit Migrationshintergrund. Wir haben in unserer hiesigen Stadt hier sogar ein Ausländerfest – mit viel leckerem Essen … ach Du meine Güte. Wie nennen wir das nun? Das Migrationsdingensnichtschweizerleute Fest?

Gerade fällt mir ein: Wie nennt sich Schwarzgeld politisch korrekt? Geld mit Migrationshintergrund oder aber farbiges Geld? Oder vielleicht doch maximalpigmentiertes Geld? Was denn nun? Ich komm noch so durcheinander, dass ich nicht mehr weiss, wie man was nun richtigerweise nennt. Ich weiss nur, dass ich als Kind NICHTS schlimmes hinter einem Neger oder einem Schwarzen gesehen habe. Auch ein Ausländer war kein Schimpfwort – zumal ich ja selber als halbe Italienerin zu den Ausländerkindern gehört habe. Aber mir wäre im Traum nicht in den Sinn gekommen, deswegen ein Theater zu machen … geschweige denn meine Eltern. Und dies, obwohl mein Papa damals sogar noch als „Tschingg“ (vom italienischen Wort Cinque abgeleitet) beschimpft wurde. Da kam deswegen niemand in Teufels Küche. Im Gegenteil: Die Tschinggenküche war sogar sehr beliebt – Pizza und Pasta nämlich.

Wenn wir so weiterfahren, dann wird es eines Tages soweit sein, dass wir uns nicht mehr artikulieren können, ohne nicht mit einem Bein im Gefängis zu stehen. Hallo! Entspannt euch – schliesslich heulen wir Schweizer auch nicht rum, weil im Ausland überall das Vorurteil herrscht, dass wir ALLE eine Bank, eine Kuh, einen Berg UND Käse besitzen. Wir lachen und gehen zur Tagesordnung über. Und wenn man uns im Ausland „Chuchichäschtli“ nachruft, dann gehen wir auch nicht mit der Faust auf die Leute los. Etwas mehr Toleranz bitte. Ich weigere mich, eine Schokokugel zu bestellen, wenn ich einen Mohrenkopf will. So, ich habe fertig!

Ein langer Weg…

…von schwarzen zu weissen Haaren. Ich hatte dieses Projekt schon seit geraumer Zeit auf dem Schirm, konnte mich in letzter Zeit aber irgendwie noch nicht überwinden. Alle 10 Tage gehe ich seit Jahren zum Haare färben. Eigenlich stinkt mir das gewaltig, aber die grauen Haare herauswachsen lassen, stinkt mir genauso. Der Übergang bis zum totalen Grau sieht immer so ungepflegt aus. Nun habe ich es aber endlich in Angriff genommen. Der Start sah so aus:

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Schnipp schnapp, Haare ab. Raspelkurz und fast ein bisschen nackig. Hervor kam ein lustiger Mix aus dunkel und grau:

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Leider hatte es oben auf dem Kopf aber immer noch Restfarbe vom Färben, was mir gar nicht gefiel. Also kam Bleichmittel zum Einsatz:

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