von süss bis ungeniessbar

Das Schwitz soll weg!!!

Die letzte Zeit war einfach der Hammer – wettertechnisch gesehen. Kalt, kälter am kältesten. Für mich als bekennende Winterliebhaberin einfach super. Ich konnte mich kuschelwarm anziehen, hatte keine Schweissausbrüche und draussen mit dem Hund war mir so richtig wohl – sogar die Bise konnte mich nicht zum Schlottern bringen … schliesslich gibt es kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleider. Meine Ausrüstung hat also definitiv jedem Test standgehalten.

Und nun … was ist nun: 18 Grad Temperaturunterschied in 48 Stunden. Und das Ganze erst noch in die falsche Richtung: Auf dem Thermometer nämlich nach oben. Bäh!!!!

Ich bin heute das erste mal in der Frühlingsjacke und ohne Outdoorhose mit dem Hund laufen gewesen und … ich habe geschwitzt wie ein Ferkel. Es gibt fast nichts, was ich mehr verabscheue, als Schwitzen. Könnte ich wenigstens einfach so schwitzen, wie das normale Menschen tun, dann wäre das vermutlich noch okay. Aber nein: Wenn ich schwitze, dann tue ich das so richtig heftig und zum Wegrennen. Von den Haarwurzeln bis zu den Zehennägeln klebe ich und mein Gesicht glänzt wie mit Vaselline eingeschmiert. Wenn mir jemand die Hand geben will, dann muss ich mich vorher für den Wasserschaden entschuldigen … und wenn mich jemand küsst, dann bleibt er/sie an meiner Wange kleben … einfach total unangenehm. Und mein Rücken ist ständig klatschnass und die Wäsche klebt an mir … was regelmässig zu Hexenschuss führt.

Ich beneide Leute, die sagen, dass sie nicht schwitzen können … oder dass sie gar nicht wissen, wie schwitzen geht. Ich schwitze ab 5 Grad plus und ich mag es nicht. Muss ich denn unbedingt im Zeitalter der Klimaerwärmung gelandet sein? Wenn ich mich nämlich auf eine Eisscholle retten möchte, dann muss ich mich selbst da beeilen, weil es sonst gar keine Eisschollen mehr gibt. Die armen Dinger schmelzen ja genauso vor sich hin, wie ich!

Übrigens habe ich mich heute schon zwei Minuten trotzig in die Ecke gestellt und die Arme verschränkt, hat auch nichts genützt … habe weitergeschwitzt. Wo ist mein Winter hin???

Kampf im Kleiderschrank

In meinem Schlafzimmer tobt ein Kampf in den Kleiderschränken. Die dicken Winterpullis haben schon gemotzt, als ich die hübschen Frühlingsblusen und Shirts reingehängt habe. Dann haben sie noch lauter gemotzt, als ich sie ein bisschen in den Hintergrund drücken musste, um die dünneren Übergangspullis davorlegen zu können.

Im Gegenzug haben die frischen Frühlingssachen fröhlich pfeifend ihren Platz in Anspruch genommen und sich gefreut, dass sie schon ausgeführt wurden. Grummelnd sind die dicken Pullis immer weiter nach hinten gerutscht und die Luft im Schrank wurde immer dünner, während der Platz immer kleiner wurde. Auf einmal hingen nämlich Seidenblusen neben dicken Kaschmirjacken.

Im Kopf war ich ja schon auf Frühling eingestellt und habe mich mental also von den fetten Stricksachen nun verabschieden wollen – aber Petrus scheint da andere Pläne zu haben. Aktuell friert man sich draussen grad wieder den Allerwertesten ab und meine Kaschmirdinger haben zum Angriff geblasen. Weinerlich mussten die Frühlingsteile nach hinten rutschen … und kämpfen jetzt mit akuten Atemproblemen, weil die grossen Dicken sie fast erdrücken.

Ganz schlimm ist der Kampf in der Nacht, wenn ich gerne schlafen möchte. Da schimpfen die fetten Winterteile mit ihren dunklen Stimmen mit den leichten Frühlingsdingerchen, die sich mit feinen Stimmchen und vereinten Kräften zu wehren versuchen. Was für ein Lärm in meinem Schlafzimmer.

Um allen gerecht zu werden habe ich nun beschlossen, mich ab sofort nur noch wie ein Zwiebel anzuziehen … mit mehrfachen Schichten! Dann kommt der dünne Winterrolli halt unter die Frühlingsbluse und drüber schmeiss ich noch eine fette Kaschmirjacke. So ist mir warm … ich kann mal an- und wieder ausziehen wenn ich schwitze oder friere und der Streit im Schrank hört auf. Aber platzmässig wird es so langsam richtig eng, wenn Petrus sich nicht bald mal entscheiden kann, ob er nun Frühling oder doch lieber noch eine Weile Winter haben möchte.

Ich sage nur: Wie gut, dass es diese wahnsinnig wichtigen Probleme im Leben einer Frau gibt – uns wäre sonst ja langweilig … 🙂

Jetzt ist es offiziell …

… der lange und intensive Sommer ist vorbei. Auch wenn ich gestern auf einem wunderbaren Herbstspaziergang noch geschwitzt habe wie blöd, so habe ich doch heute den Beweis für den Herbst/Winter in der Zeitung schwarz auf weiss gesehen: LOTTOMATCH! Ja, das ist ein sicheres Zeichen, dass die kalte Jahreszeit vor der Türe steht. Die ersten Lottomatchs werden inseriert und da wusste ich schon als Kind, dass jetzt der Winter kommt.

Früher durfte ich als Kind mit meiner Mama jedes Jahr einen Lottomatch besuchen. Und sie hat immer gesagt: „S Dani het es Chrottehoor im Sack“, was soviel heisst wie, dass ich einfach immer Glück hatte. Einmal habe ich als Kind an einem Lottomatch mit einem Einsatz von 20 Franken soviel gewonnen, dass der Papa uns mit dem Auto abholen musste. Mit Begeisterung habe ich im Minutentakt laut „Lotto“ geschrien und habe Fruchtkörbe und andere tolle Sachen mit nach Hause genommen.

Danach kam eine lange Zeit, in der ich nie mehr einen Lottomatch besucht habe – bis unsere Kinder ins Schulalter kamen. Da ging es wieder los. „Mama, gehen wir Lotto spielen?“ Die beiden fanden das toll und waren mit Begeisterung dabei, ihre Lottokarten mit den farbigen Deckplättchen zu füllen. Die Enttäuschung war immer gross, wenn sie Lotto schreien konnten und dann einen Fleischpreis gewannen. Das fanden sie überhaupt nicht toll. Aber ich sah den Lottomatch zugleich noch als gute Konzentrations- und Zahlenübung. Das einzige, was damals sehr störend war: es durfte drinnen noch geraucht werden. Unsere Kinder litten manchmal fast an Erstickungsanfällen. Wie froh waren wir, als das Rauchverbot kam. Und wie clever waren unsere Kinder, als sie entdeckten, dass es auch den „Goldlottomatch“ gab. Dort war nämlich die Gefahr gleich null, dass man Fleisch gewinnen würde. Es gab nur kleine Goldbarren oder Goldvreneli zu gewinnen und diese tauschten sie immer sogleich in Bares um. Das wurde dann gehütet wie ein Schatz!

Inzwischen ist es schon wieder Jahre her, dass ich das letzte mal an einem Lottmatch war. Eine liebe Freundin von mir ist die lustigste Lottomatchbegleitung aller Zeiten. Die macht sich vor Aufregung regelmässig fast in die Hose und schlägt einen halb blau, wenn ihr nur noch eine Zahl fehlt. Da kommt dann immer der Satz: „Achtung, mir fehlt nur noch die …! Pass auf, gleich werde ich rufen können, Achtung!“ Dabei wird jedes mal mit der Hand auf den Oberarm des Nebenmanns oder der Nebenfrau gehauen. Ihre Begeisterung ist ansteckend und oft so zum Lachen, dass es passieren kann, dass man selber die Zahlen zu decken vergisst, weil sie so rumhibbelt. Ich denke, ich muss sie dieses Jahr mal wieder fragen, ob wir den Winter mit einem Lottomatch einläuten wollen. Das wär mal wieder eine lustige Abwechslung! 🙂

Ich will ja keine Panik verbreiten …

… aber in 90 Tagen ist Weihnachten!

Diese Nachricht hat vorhin eine FB-Bekannte gepostet. Und was ist bei mir passiert? PAAAAAAANIIIIIIK!!!! Ich war heute auf dem Berg mit einer Freundin und unseren Hunden unterwegs und wir haben geschwitzt. Der Wald hat noch nicht mal richtig das Herbstkleid angezogen und – in 90 Tagen soll Weihnachten sein? Das kann doch wohl nicht stimmen.

90 Tage klingt wie … übermorgen oder so. Kaum sind die Kürbisse in den Regalen eingezogen, zwängen sich schon die Kristbaumkugeln dazu und kaum sind die Halloweendekos in den Fenstern, stehen dahinter die Schneemänner aus Styropor bereit.

Hab ich schon erwähnt: PAAAAAAANIIIIIK!!!???

Ich gestehe: Ich bin überhaupt kein Weihnachtsfan. Seit die kindliche Magie nicht mehr da ist und seit wir nie mehr Schnee hatten an Weihnachten – seither finde ich Weihnachten eigentlich nur noch stressig und mühselig. Kein Mensch hält sich an das Credo KEINE GESCHENKE und so rennen wir jedes Jahr wieder durch die Geschäfte nach dem Irgendwas für Irgendwen. Und jedes Jahr die gleichen Diskussionen, an welchem Abend man was kochen soll, dass man nach dem Weihnachtsfest nicht endgültig vor Übersättigung platzt.

Ich habe bislang versucht, den Gedanken daran weit wegzudrängen und nun postet doch tatsächlich jemand auf Facebook, dass nur noch 90 Tage sind bis zum Weihnachtsfest. Eine Horrorvorstellung. Ich werde vermutlich morgen schon mit der Liste durch die Stadt rennen, um rechtzeitig gerüstet zu sein. Oder aber ich mache eine 180Grad-Wendung und ignoriere Weihnachten ganz einfach. Das wäre doch mal was ganz anderes. Was wäre, wenn ich vom 24. – 26. Dezember einfach so täte, als ob ich keine Ahnung hätte von Weihnachten. Abends vor die Glotze liegen … Pizza bestellen … Popcorn mampfen und EINFACH IGNORIEREN. Ich merke, dass die Panik grad weniger wird … vielleicht sollte ich darüber ernsthaft nachdenken. Als Atheistin wäre es nicht mal falsch, das so zu machen. Und in der heutigen Zeit haben ja sogar die Restaurants während dieser Zeit geöffnet.

Okay, liebe FB-Bekannte … ich mache mir aufgrund der temporären Panikattacke nun so meine Gedanken darüber! 🙂

Lieber Petrus

So langsam wird es richtig eng in meinem Kleiderschrank. First world problem, ich weiss! Aber echt jetzt: Könntest Du, lieber Petrus, Dich mal entscheiden, welche Jahreszeit Du gerne hättest? Dieses ewige Hin und Her geht mir langsam auf den Senkel.

Die Sommerklamotten nach vorne geräumt, die Jacken in den Keller verbannt und … zack … ist es wieder 10 Grad weniger. Also die Jacken und Pullis wieder an die Front gehängt, steigt das Thermometer auch schon wieder wie eine Rakete in die Schwitzsphären. Ja was denn nun? Und bei den Pyjamas wechslen sich auch die langen und die kurzen beinahe täglich ab. Mal ist es nachts richtig angenehm und schön frisch, sodass man wieder schlafen kann – und anderntags folgt schon wieder eine Tropennacht, die einen ächtzend im Bett wälzen lässt. Also muss der ganze Textilkrempel in Griffnähe bleiben, was zu Platzproblemen führt.

Ich war noch nie ein Sommermensch – ganz und gar nicht. Aber dieses Hin und Her finde ich noch viel mühsamer, als die Dauerhitze. Der Körper kann sich an nichts anpassen. Mal so – dann wieder so.

Lieber Petrus … könnte es sein, dass Du  mal eine Auszeit brauchst? Oder hast Du Dich mit Frau Holle gestritten und versuchst nun, ihre Macht an Dich zu reissen? Oder findest Du den Bucheli und den Kachelmann vom TV-Meteo unsympathisch und willst die mal so richtig auf die Probe stellen? Was auch immer es ist: Wir sind doch alles erwachsene Menschen und können vernünftig über alles reden. Andernfalls komme ich mal eine Runde zu Dir hoch und veranstalte da ein saumässiges Donnerwetter – mir hängt nämlich dieses Theater zum Hals raus.

Früher, vor langer langer Zeit, als ich noch jung war (klingt wie ein Grimm-Märchen …), da hatten wir noch Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Jetzt haben wir Wimmer, Sinter, Wimmer, Sinter, Wimmer, Sinter … und Herling und Frühbst noch so hin und wieder mal. Also ehrlich … Petrus, wir zwei werden wohl keine Freunde mehr!

 

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