von süss bis ungeniessbar

Guck mal in den Spiegel!

Habt ihr euch im Jahr seit Corona auch schon mal im Spiegel studiert und dabei vielleicht dasselbe gedacht wie ich?

„Wo kommen auf einmal all die Falten her? Warum sieht mein Gesicht derart alt aus? Was ist mit meinem Gesichtsausdruck passiert? Warum nützen all die Antifaltenmasken und Crèmes nichts?“

Ich habe mich nie älter gesehen, als jetzt. Und ich habe für mich eine Erklärung gesucht, weil ich mich nicht so alt fühle, wie ich aussehe. Ich glaube, eine ziemlich einfache und logische Erklärung gefunden zu haben:

Ich bin grundsätzlich ein fröhlicher Mensch, der gerne lacht. In Gesellschaft laufe ich zur Hochform auf und schaffe es, dabei Tränen zu lachen. Ich bin gesellig und mag es, einfach irgendwo in einem Kaffee zu sitzen und den Leuten zuzuschauen. Dabei hier ein Schwätzchen, dort ein Grinser und ganz viel Witz darf dabei nicht fehlen. Ich finde, dass das Leben an sich ernst genug ist, als dass man zum Lachen in den Keller gehen sollte…

Seit Corona ist mir das Lachen ganz offensichtlich im Alltag ziemlich abhanden gekommen. Die Gesellschaft fehlt, die Abwechslung fehlt, die Kontakte fehlen, der Witz bleibt mir im Halse stecken und Tränen kommen mir höchstens ob der aktuellen Situation. Und da haben wir ihn, den KNACKPUNKT!!! Lachen aktiviert komplett andere Muskeln im Gesicht, als dies ein ernster Gesichtsausdruck tut. Es entspannt, es schüttet Endorphine aus und es hebt die gesamte Gesichtsmuskulatur optisch an. Was passiert also, wenn wir viel zu oft sinnierend zu Hause sitzen und sich die Gedanken im Kreis drehen? Wenn wir dabei im Extremfall sogar ständig auf die Zähne beissen und versuchen, die Situation einfach auszuhalten? Wir aktivieren eine Muskulatur, welche dafür sorgt, dass das Gesicht „hängend“ und müde aussehen lässt.

Falls ihr jetzt denken mögt, ich soll doch mehr Komödien schauen oder Witze lesen … NEIN, das ist eben nicht die Lösung – zumal ich bei Komödien selten wirklich lachen kann. Was ich zum Lachen brauche sind Menschen, ist das Leben, die Abwechslung, die lustigen Situationen aus dem lebendigen Alltag. Und all das fehlt, leider.

Ich denke, ich kann salben und Masken auflegen bis zum Erbrechen … es wird nichts daran ändern, dass mein Gesicht sich erst wieder entspannt, wenn die Situation sich wieder entspannt. So einfach habe ich die Erklärung für mich gefunden …

Und ihr so?

Ich mach mich auf den Weg…

…zurück zur Leichtigkeit des Seins! Mein treuer Leser „Joey“ vom Blog https://joeyofleed.wordpress.com/ hat mir in seinem letzten Kommentar mitgeteilt, dass mich offenbar etwas sehr aufreibt, weil sich mein Schreibstil verändert hat. Die Leichtigkeit sei verloren gegangen. Ja, lieber Joey, da hast Du leider recht. Und weil ich das selber merke, nervt es mich gewaltig! Das war auch nicht so geplant. Aber manchmal schreibt das Leben Geschichten, die jenseits von Leichtigkeit und Witz sind. Und genau so sind diese schweren Blogposts enstanden. Es läuft eben bekanntlich im Leben nicht immer rund. Und weil mich nun Joey darauf aufmerksam gemacht hat, werde ich mich sehr bemühen, den Weg der Leichtigkeit wieder zu finden. Schliesslich macht das Leben auch mehr Spass, wenn es nicht so schwer wiegt.

Das Problem ist vermutlich, dass man – wenn man mitten in einer Krise steckt – den Schritt aus dem Krisensumpf nicht mehr macht und sich drum im Sumpf zu suhlen beginnt. Fataler Fehler! Ein Schritt zurück und von aussen betrachten wäre manchmal eine gute Sache. Dann würde man nämlich merken, dass es im Leben NICHTS gibt, wofür es sich so sehr zu ärgern lohnt, dass man die Leichtigkeit verliert. Und ich bin Joey ganz schön dankbar, dass er mir heute diesen Tritt verpasst hat. Ich will nämlich keine mühsame Jammertante im Tal der Tränen sein – das passt im Grunde auch so gar nicht zu mir. Also habe ich soeben beschlossen, mich aus der dunklen Höhle wieder rauszubuddeln und ins Sonnenlicht zu stehen (was für ein überkandideltes Sinnbild….).

Ich nehme also jetzt meinen Rucksack und packe all den Mist der letzten Wochen raus, schütte Benzin drüber und zünde alles an. Stattdessen packe ich alle guten Gedanken, die neuen Ideen, die lieben Zusprüche und die witzigen Bilder in meinem Kopf in den Rucksack rein und mache mich damit auf den Weg zurück zur alten Modepraline. Und ich hoffe, dass ihr alle mitkommt. Schliesslich macht Kummer und Ärger nur krank – und wer ist schon gerne krank? Ich nicht! Drum, danke lieber Joey … ich weiss, dass Du ganz bestimmt an meiner Seite bleibst und mit dem Schwanz wedelst (nein, Leute … keine dummen Gedanken … Joey ist ein Havaneser!).

Mein lieber Blog

Ein Blog ist wie ein riesiges Gefäss, in welchem alles Platz hat, was von der Seele muss. Lustige Geschichten, traurige Geschichten, Wut, Zorn, Ironie, Witz, Charme, Liebe – alles hat Platz. Und der Blog motzt nicht, wenn ihm etwas nicht passt. Er nimmt es entgegen und übermittelt es dann ins World Wide Web. Das finde ich einfach einsame Spitze.

Wie oft schon hat mich mein lieber Blog lachend in die Tasten hauen lassen, weil ich mich derart über etwas amüsiert habe, dass ich es niederschreiben wollte. Genauso lässt es mein Blog aber auch zu, wenn ich stinksauer beinahe die Tastatur verholze, weil die Schläge in die Tasten so kraftvoll sind, dass der Göttergatte hin und wieder sagt: „Hey, die Tasten können nichts dafür!“ Ja, stimmt … aber es tut gut! Weiterlesen

Professor mit Humor

Wer schon einmal in der Situation war, dass ihm/ihr etwas mitgeteilt wurde, was er/sie eigentlich gar nicht hören wollte, kann nachvollziehen, was ich jetzt erzähle. Stellt euch vor, ihr geht zum Arzt, weil ihr ein medizinisches Problem habt und geht davon aus, dass es mit einer Tablette oder einem Spray erledigt sein wird. So geschehen, vor kurzem – nachdem man mich erst noch zu diesem Arztbesuch überreden musste. Nun ja, ich war halt überzeugt davon, dass ich – nachdem ich schon lange mit Beschwerden lebte – irgendwann vermutlich lernen würde, damit umzugehen. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Weiterlesen

Voll lustig!

Wieviele Mütter und Väter von kleinen Kindern gehen davon aus, dass der Nachwuchs automatisch lustig findet, was die Eltern lustig finden. Eigentlich doch alle, oder?

„Schau mal Emma, ein Clown – lustig oder?“ Emma schreit wie am Spiess!

„Guck nur Nils, der Mann macht lustige Tiere aus Luftballons.“ Nils rennt weg und versteckt sich.

„Huch Jonas, guck, der Zauberer zaubert die Mäuse weg!“ Jonas heult und sucht die Mäuse.

Kleine Kinder haben offenbar eine ganz andere Wahrnehmung als wir Erwachsenen. Und genau eine solche Situation hat sich letzthin in der Fussgängerzone der Stadt zugetragen. Vor dem grossen Einkaufszentrum stand einer dieser mit Goldspray eingesprayten Menschen, die regungslos auf einem Podest stehen und sich nur bewegen, wenn man eine Münze in den Hut wirft. Dieser Goldjunge da vor dem Einkaufszentrum machte sogar noch ein Tänzchen und Faxen, wenn das Geld klimpernd im Hut landete. Das nahm eine junge Mutter als Anlass, ihrem Spross im Kinderwagen doch die Freude des Tages zu machen. Sie stellte den Kinderwagen genau vor den goldenen Mann, warf ein paar kleine Geldstücke in den Hut und schaute begeistert ihren Spross im Kinderwagen an. Dessen Begeisterung hielt sich in Grenzen, um nicht zu sagen, er brach in totale Panik aus. Er zappelte wie wild, ruderte mit den Armen, schrie wie am Spiess und drehte sein Gesicht so weg, dass er den goldenen Mann bloss aus seinem Blickwinkel verbannen konnte. Die Mama schien das absolut nicht zu begreifen, so lustig wie sie es doch fand. Weiterlesen

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