von süss bis ungeniessbar

Alarm in Wohnzimmer

Kurze Information, um die Geschichte besser zu veranschaulichen: Wenn der Göttergatte und ich gemeinsam vor der Glotze sind, dann gleicht das einem absolut entspannten Massenlager. Unser Sofa ist eine Liegewiese und unsere Extremitäten müssen nicht sortiert werden. Sie können einfach bleiben, wo sie bei der Landung gerade den ersten Kontakt mit dem Kuschelding haben. Auch klein Ellie und mindestens eine Katze haben dabei noch locker ihre Plätze.
So geschehen auch vor kurzem.

Da ruft der Göttergatte auf einmal aus dem Nichts:

„Ey, guck Dir das an – ich glaubs nicht“, und zeigt auf unseren gemusterten Teppich, der vor dem TV-Gerät liegt.

Seine Stimmlage ordne ich irgendwo zwischen überrascht und absolut verständnislos ein. Ergo: Mein System stellt auf Panik. Ich gucke zwar, sehe aber noch nichts und ziehe instinktiv meine Beine hoch an meinen Körper (Embryo) und quietsche:

„Nein, ich will nicht!“

Hä – ich will was nicht? Und wo ist die Logik hinter dieser Reaktion? Null Logik! Einfach eine komplett irrationale Reaktion einer verwirrten Frau. Keine Ahnung, was ich auf dem Teppich erwartet habe. Aber was ich dann sehe, habe ich definitiv nicht erwartet:

Der hübsche Kerl hüpft völlig verängstigt durch unser Wohnzimmer – warum auch immer. Und erst im Badezimmer an der Wand kommt er zum Stillstand und ich habe die Chance, ihn zu fotografieren. Ich weiss nicht, wer mehr erschrocken ist: Der Frosch oder ich?

Noch vielmehr würde mich aber interessieren, woher der kleine Kerl gekommen ist und wie es kam, dass er auf einmal durch unser Wohnzimmer gehüpft ist. Bei uns wohnen bekanntlich noch zwei Kater und eine Hündin – er muss also relativ gut in Deckung gewesen sein.

Dass der Göttergatte ihn mit einem kleinen Becken eingefangen und vor seiner Freilassung noch den Enkelkindern gezeigt hat, ist Ehrensache. Der kleine Kerl war heilfroh, als er den Weg in die Freiheit und in Richtung Bach wieder hatte und hüpfte sofort los.

Die Enkelin verabschiedete sich von ihm mit den Worten: „Tschüss Frosch! Ich bin ein bisschen traurig, dass Du Deine Mama verloren hast, aber Du findest sie sicher wieder.“

Sachen gibts, die gibts gar nicht!

Dezembermärchen Teil 4

Es ist Weihnachten und ich sitze am Computer – das ist doch schon mal sehr besonders. Zuvor war ich aber mit meiner Mama und mit klein Ellie auf einer abendlichen Tour durchs Dorf. Es ist zwar arschglatt und saukalt (es stürmt mit gefühl 100 km/h) und Ellie fand das mässig cool. Mama und ich lieben es aber. Und wir sind „gwunderig“.

Ich wollte ihr ja die kleine hässliche Knolle zeigen, die mir in letzter Zeit ständig begegnet. Aber: Fehlalarm. ES war nicht unterwegs. Und wir waren extrem überrascht!

Also haben wir uns angemasst, in die hübsch dekorierten Wohnzimmer der Menschen im Dorf zu gucken. Und was wir gesehen haben, hat uns gefreut. Kleine Familien – keine Partys – nirgends eine Menge Autos und sogar Hartgesottene, die dem Sturm im Garten trotzten und über der Feuerschale verzweifelt versuchten, ihre Marshmellows zu bräteln. Das ist bei soviel Wind eine ziemliche Challenge. Wir waren echt unfassbar positiv überrascht, dass offenbar die meisten den ernst der Lage erkannt haben. Wie schön! Wir sind also noch nicht ganz verloren. Das lässt hoffen!

Danke an alle da draussen, die Covid den 19. aus Wuhan nicht zu einer Riesenparty eingeladen und sich an den kleinen Kreis mit Abstand gehalten haben.

Wenn ihr jetzt noch den Jahreswechsel mit derselben Disziplin schafft, dann könnte das nächste Jahr wieder Lichtblicke haben.

Dankeschön 🙂

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