von süss bis ungeniessbar

Das Leben ist kein Wunschkonzert

Wer bis dato nicht gelernt hat, dass das Leben manchmal verdammt hart sein kann, der hat es spätestens mit der Pandemie lernen müssen. Es gibt Dinge, die können wir einfach nicht kontrollieren. Da stehen wir gleichsam machtlos wie auch ratlos einer Tatsache gegenüber, die uns schier verzweifeln lässt. Da gibt es nichts, was wir akut tun können, um es besser zu machen oder es einfach zu verändern. Nichts!

Der Mensch in der fortschrittlich entwickelten Welt ist es gewohnt, dass er alles so lange verändern kann, bis es ihm gefällt oder zumindest nahe an sein Ziel heran kommt. Und nun? Nun stehen wir da – mitten in einem Leben, das wir uns noch vor einem Jahr nicht haben vorstellen können. Und wir können im Dreieck springen, schreien, toben, heulen … es ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir machtlos sind. Die kleinen fiesen Virenviecher lehren uns das Leben „back to the roots“! Was das mit uns anstellt und noch anstellen wird, darüber kann man nur mutmassen. Dass es aber tiefe Spuren hinterlässt, das sieht und spürt man jetzt schon.

Unser persönliches Leben auf dem Onkoplaneten hat uns vor Jahren schon gelehrt, dass es Dinge gibt, die wir einfach nicht ändern können. Und das Verzichten auf viele lieb gewonnene Gewohnheiten hat damals von Tag eins an dazu gehört. Ich dachte deshalb, dass mir das Leben unter Pandemieregeln nicht mehr viel ausmachen würde. Falsch gedacht. Es hängt mir so langsam aber sicher richtig zum Hals raus! Und ich merke, wie meine Träume und Wunschgedanken immer kleiner und überschaubarer werden. Inzwischen bin ich in meinem Kopf bei einem recht bescheidenen Wunsch angekommen:

Ich wünsche mir, dass ich im Sommer geimpft in einem Strassencafé sitzen und den Menschen beim Leben zuschauen kann. Ja, das wäre wunderbar!

Schon krass, wie sich die Prioritäten im Leben verschieben und wie Dinge, die man vorher als wichtig erachtet hat, auf einmal nichtig und klein werden. Dass Gesundheit unser wichtigstes Gut ist, das habe ich immer verstanden. Inzwischen sollte das auch bei allen Menschen angekommen sein. Und ich weiss inzwischen auch, dass es gut ist nicht zu wissen, was noch alles auf uns zukommt …

Ich hoffe dann mal auf den Sommer!

Irgendwas falsch verstanden?

Liebes 2018

In meinem Neujahrsbeitrag habe ich es gewagt, einen Wunsch bzw. einen Traum zu äusser. Der lautete folgendermassen:

Mein Traum wäre es, mal ein Jahr ohne Katastrophen erleben zu können. Ganz egal, ob innerhalb oder ausserhalb meines Herzmenschenkreises … einfach mal ein total unspektakuläres, ruhiges, zufriedenes und gesundes Jahr. Das wäre das höchste der Gefühle. Falls uns das jemand schenken möchte, wir würden dafür so einiges eintauschen. Haus, Auto, Uhr, Bankkonto … da wären ganz viele Dinge, die wir in null Komma nix dafür geben würden.

Irgenwie scheint da jemand etwas falsch verstanden zu haben. Ich meinte damit nämlich nicht, innerhalb von 3 Tagen nach dem Jahreswechsel einen Todesfall, einen Beinbruch, eine Gehirnerschütterung und einen Schlüsselbeinbruch – ABSOLUT NICHT!!!

Und da soll mal einer sagen, das neue Jahr könne nur besser werden. Ehm … nope! Das scheint absolut nicht so … im Moment macht es gerade eher den Anschein, als ob es uns gleich alles an Unangenehmem gleich zu Beginn schicken würde. Es wäre nun genug. Könntest Du, liebes 2018, jetzt aufhören, uns zu piesaken. Es hat doch bestimmt noch andere Erdenbürger, denen Du mal einen Schnupfen oder so vorbeischicken kannst. Es muss ja nicht immer gleich die ganze Palette bei uns landen.

Nochmal ganz langsam für alle, die irgendwo im Nirgendwo das 2018 mitgestalten: Bitte lasst uns doch mal zur Ruhe kommen und verschont meine Lieben vor Krankheit und Pech. Das wäre echt granatenhaft nett. Mein Draht zu den Planern des neuen Jahres scheint nicht der beste zu sein. Falls da jemand einen besseren hat: Könntet ihr das mal weiterleiten. Das wäre grosse Klasse!

Dankeschön!!!

Nichts!

Was ist so schwierig an NICHTS? Offenbar ganz viel! Wenn ihr eine Einladung zu einem Fest bekommt, auf welchem steht, dass die Jubilaren KEINE Geschenke wünschen – was macht ihr dann?

Ich kann euch aus meinem Umfeld gerade sagen, was viele machen. Sie fangen an, sich über ein Geschenk Gedanken zu machen. Hä? Was ist so schwierig daran, an ein Fest zu gehen und einfach nichts mitzubringen? Wenn jemand alles hat was er braucht und wenn dieser jemand dann explizit wünscht, dass man keine Geschenke machen soll, warum muss man sich dann trotzdem den Kopf über ein Geschenk zerbrechen? Das kann doch nicht so schwer sein… Weiterlesen

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