von süss bis ungeniessbar

Warum in die Ferne reisen …

… wenn das Schöne liegt so nah?

Facebook, Instagram, Snapchat und Co. sind voll von Ferienbildern aus der Karibik, den Malediven oder sonstigen Destinationen am anderen Ende der Welt. Wunderschön – aber warum immer so weit weg?

Ich gönne mir derzeit mit lieben Freunden eine Kurzauszeit … achtung, festhalten … in Zürich! OMG!!! Wie kann ich nur … in Zürich? Furchtbar, oder? Eben nicht!

Es gibt tatsächlich im schönen Zürich ein Hotel, welches ganz viel der schönen Feriendestinationen unter einem Dach beheimatet. Ayurveda in Form von Essen, Wellness, Schönheit und Wohnen. Aber auch das ganz Normale, für jene, die kein Fan von Ayurveda sind. Betritt man das Haus, wird man vom Duft von Ferien, Wohlfühlen und Bleibenwollen begrüsst. Und – entgegen aller bislang gemachten Erfahrungen in den Schweizer Hotels – ist die Freundlichkeit in diesem Hause nicht zu toppen.

Ich dachte ja bislang, ich müsste nach Österreich oder ganz einfach ins Ausland fahren, wenn ich nett umsorgt werden möchte. Ich wurde gerade eines Besseren belehrt. Hier gibt es das Rundum-Sorglospaket im eigenen Land. Wer hätte das gedacht? Ach ja: Ich werde für diese Berichterstattung weder vom Hotel noch vom Tourismusverband bezahlt – ich finde es einfach wunderbar, dass ich ins Auto sitzen, eine Stunde fahren und mich in den Ferien fühlen kann. Ein paar Bilder gefällig?

 

Und für jene, die jetzt auf die gute Idee kommen, selber mal in der Schweiz Ferien zu machen, hier noch der Link zum Haus: https://atlantisbygiardino.ch. Das Hotel liegt übrigens am Waldrand – Naherholungszone pur. Und zur City sind es mit dem hoteleigenen Shuttleservice 10 Minuten.

Jetzt kommt noch die Korrektur zum Thema „Arrogante Zürcher“ von der Modepraline. Landauf, landab wird erzählt, die Zürcher seien alle arrogant. Immer wieder höre ich dieses Vorurteil und ich muss einmal mehr dagegen halten. Wir sind drei intensive Tage und Abende durch Zürichs Gassen, Geschäfte, Restaurants und Cafés geschlendert, haben uns beraten, bedienen und verwöhnen lassen und wir wurden durchwegs nett behandelt. Dies, obwohl wir immer nur in Jeans, Sneakers und unblondiert unterwegs sind. Egal, in welchem Geschäft wir einkehrten, wir wurden freundlich empfangen und zuvorkommend bedient (bis auf eine Ausnahme – Jimmy Choo lässt grüssen). Und das Highlight sind Zürichs Taxifahrer. Von Kroatien über Griechenland bis zu Haiti haben wir jegliche unterhaltsame Geschichtsunterrichtsfahrten gemacht. In den Restaurants wurden wir auch in Jeans überall hervorragend bedient und es gibt für mich 100 Gründe, dies alles wieder zu machen. Es gibt aber nicht einen einzigen Grund, warum ich es nicht mehr tun würde.

Das schlimmste an den paar schönen Tagen hier war die immer wiederkehrende Frage der Therapeutinnen im Ayurveda-Spa: „Könnten Sie bitte wieder auftauchen aus der Entspannung, die Behandlung ist beendet.?“ Ich habe regelmässig geantwortet mit: „Nein, ich möchte nicht – ich möchte gerne noch ein paar Stunden liegenbleiben.“

Eine Ode an mein Heimatland, welches also an unerwarteten Orten wunderschöne Oasen birgt. 🙂

 

Nette Nordlichter

Alle wissen es inzwischen: Ich liebe die Nordlichter – also die Bewohner von Norddeutschland. Konkret: Vor allem die Hamburger. Daran kann nicht einmal die Tatsache etwas ändern, dass das Wetter im hohen Norden vor allem im Winter ziemlich bescheiden ist. Regen, Regen und … Regen! Düster, düster und … düster! Die Hamburger sind das aber gewohnt und deshalb kann ihnen das Wetter wohl schon lange nicht mehr die Laune verderben. Ich bin viel in dieser schönen Stadt und kenne mich inzwischen doch recht gut aus und – ich habe in all dieser Zeit noch nie einen Miesepeter kennengelernt. Im Gegenteil: Man steht, schaut fragend und … schwupp – ist auch schon jemand helfend zur Stelle.

Gerade wieder hatte ich ein tolles Erlebnis. Das erste mal mit Hund in Hamburg, habe ich mich gefragt, wo man hier wohl die Hund frei laufen lassen kann. Also habe ich mich auf den Weg in einen nahegelegenen Park gemacht, wo mir diverse Hunde ohne Leine entgegenkamen. Ich war mir aber sicher, am Parkeingang ein Schild gesehen zu haben, auf welchem „Leinenpflicht“ stand. Also habe ich ein Ehepaar mit Hund gefragt:

„Entschuldigen sie – könnten sie mir sagen, ob mein Hund hier frei rumlaufen darf?“
„Klar doch,  nur zu. Macht hier jeder!“
„Ich dachte nur, weil auf dem Schild beim Park steht, dass Leinenpflicht besteht.“
„Jaja, grundsätzlich wäre das eigentlich überall der Fall, aber kein Mensch hält sich daran.“
„Und was passiert, wenn man erwischt wird?“
„Ooooch, dann werden sie höchstens angemeckert.“
„Sonst nix?“
„Nein, sie müssen sich nur nicht von den Sheriffs erwischen lassen.“
„Aha, und wie erkenne ich die Sheriffs?“
„Die sind immer schwarz angezogen.“
Diese Tatsache trifft im Winter irgendwie auf 90 % der Bevölkerung zu … ganz schön schwierig, da einen Sheriff zu erkennen. Nun denn, das Ehepaar setzt gleich noch einen drauf und meint:
„Sie scheinen nicht einheimisch zu sein. Es gibt drum noch viel schönere Parks, als diesen hier. Wir haben ein grosses Auto. Kommen sie doch einfach mal mit uns und unserem Hund mit, dann können unsere Hunde dort zusammen spielen und rennen.“
„Echt jetzt? Das würden sie tun?“
„Sicher doch. Wir tauschen Telefonnummern und dann können wir uns gegenseitig schreiben. Ist das für sie okay?“
„Bitte? Mehr als okay. Ich bin platt. Das ist sogar mega nett!“

Wir haben uns ungefähr noch 10 Minuten unterhalten und nun habe ich einen weiteren Hamburger Kontakt auf meinem Handy. Unglaublich – ich der Schweiz wäre mir das kaum passiert! Einfach besonders, diese Nordlichter!

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