10’000 Schritte täglich

Der Göttergatte tut – im Gegensatz zu mir – ganz viel für seine Fitness. Zum Beispiel versucht er, soviel Bewegung wie möglich in den Alltag zu integrieren. Er hat sogar eine Uhr am Handgelenk, welche die Schritte, die Zeit in Bewegung, das Tagessoll und all so ein Zeug aufzeichnen kann. Da wird mir schon beim Zuhören heiss!

Und weil manch einer viel Geld für ein Fitnessabonnement ausgiebt, das er dann doch nie braucht, macht er nun die alltäglichen Dinge möglichst zu Fuss. Treppe anstatt Lift, Treppe anstatt Rolltreppe, Gartenarbeit vermehrt wieder selber machen (nicht dem Gärtner delegieren), er geht regelmässig mit den Walkingstöcken auf den Berg – morgens, wenn ich noch schlafe. Ich habe dann jeweils sehr lustige Mitteilungszettelchen mit Zeichnung beim Frühstück, welche mir aufzeigen, wo er gerade wieder hinwandert.

Neuerdings macht er – wenn keine Grosseinkäufe anfallen – die Brot/Milch/Obsttour auch zu Fuss. Man muss dazu sagen, dass wir ganz oben am Waldrand wohnen und auf das Dorf hinunterschauen. Das bedeutet, dass ein Fussmarsch ins Dorf mit einer ziemlichen Steigung und einer rechten Strecke verbunden ist. Also ich mache das manchmal auch, aber nicht zum Einkaufen. Ich kämpfe mich nämlich in der Regel schon alleine mit meinem Körpergewicht zurück nach Hause, ohne noch zusätzliches Gewicht tragen zu müssen. Er ist aber ein harter Krieger und schleppt auch mal noch zusätzlich ein 5-Kilo-Paket von der Post mit.

Und weil wir in einem Quartier mit netten Nachbarn wohnen, können diese durchs Band nicht begreifen, dass er zu Fuss gehen will. Jeder, der ihn hoch- oder runtermarschieren sieht, hält an und will ihm eine Mitfahrgelegenheit anbieten. „Komm, ich nehm Dich mit. Ist Dein Auto kaputt?“ „Steig ein, Du armer Kerl schleppst Dich ja zu Tode.“ „Darf ich Dich mitnehmen, dann geht’s schneller!?“ Alles liebe Menschen, die es gut mit ihm meinen. Letzthin gab es offenbar an einem Morgen diese Situation so oft, dass er nach Hause kam und meinte: „Das mit dem zu Fuss gehen ist ja schon anstrengend. Aber das Ablehnen der unzähligen offerierten Mitfahrgelegenheiten ist beinahe noch anstrengender.“ Grins! Ich musste ganz schön lachen. Und er meinte dann, ich soll doch mal eine Geschichte darüber schreiben, dass zig mal „nein danke“ und anschliessende Erklärung warum nicht, anstrengender sein kann, als 10’000 Schritte pro Tag. Das fand ich witzig, drum hab ich das nun getan. Ich hoffe, die lieben Leute, die ihn schon mitnehmen wollten, nehmen es nicht persönlich.

46 Gedanken zu „10’000 Schritte täglich

  1. Ich mach das auch! Habe damit auch 37 Kilo abgenommen. Also mit der Software wo parallel zu den Schritten auch noch die Kalorien verwaltet werden. Mich haben sie anfangs immer ausgelacht, aber mittlerweile lacht eigentlich niemand mehr darüber… LG

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  2. Ach wie süß, die 10000 habe ich schon morgens um 10 zusammen am normalen Arbeitstag. 🙂
    Aber solch eine Dorfgemeinschaft ist ja eigentlich was ganz feines. Und wenn es sich erst einmal rumgesprochen hat, werden sicherlich lustige Anfeuerungsrufe aus dem fahrenden Auto kommen. 🙂

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  3. Chapeau mit Gruss an den Tapfer-weiter-Läufer-derweil-mühsam-alle-Mitfahrangebote-Ablehner…es zeugt von Stärke es durchzuziehen und vor anderen zu vertreten und für eiserne Disziplin! Bewundernswert!

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  4. Tausend Schritte mit Steigung. Alle Achtung.
    Ich bekomm pro Schicht im Schnitt 6000-8000 zusammen. Krauche nachhause und das ist nur auf ebener Strecke!

    ‚Nein‘ sagen ist schwer. Erfodert mehr psychische Energie als Physische beim Kraxeln
    – sind wir Säugetiere doch evolutionär bedingt dazu verdammt, reflexartig erstmal ‚Ja‘ zu sagen, um den Frieden zu wahren, in der Gruppe, die das Überleben sichern soll 😉
    Also, meine Hochachtung.

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  5. Wir sond halt so eine bequeme Gesellschaft, da können eire Nachbarn sich gar nicht vorstellen dass man freiwillig, mit Einkäufen beladen läuft.
    Ich mache auch immer zwischen 10000 und 15000 Schritte und bin dabei, gerade abends meist alleine, Männe ist zum Glück dabei.

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  6. Nur 10 000 Schritte?! Pfff… Katzendiskriminierung! Meine Uhr will dass ich mindesten 15 000 mache! Frechhheit! *kichert*🐾🐱
    Witzigerweise bekomme ich das meist ganz leicht zusammen. Und das Schreiben scheint sogar extra zu zählen. Ich muss aber auch schwer von Taste zu Taste hopsen 😉

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  7. Das hört sich aber auch nach einer sehr netten Dorfgemeinschaft an! Toll und beneidenswert. Das würde mir bei uns in Düsseldorf so schnell nicht passieren! Ich kann das gleich mal testen, muss nämlich heute auch ein Paket bei der Post abholen ;-).

    Liebe Grüße von
    Nachos Leinenhalter Achim

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  8. Ich nutze auch so eine Uhr die einem daran erinnert wie faul man mal wieder war und was man noch zu tun hat um eben die 10 000 Schritte zu erreichen. Manche Leute koennen das nicht nachvollziehen aber mir bringt das motivation und spornt mich an eben doch noch eine extra Runde zu gehen um eben genau diese 10 tausend Schritte zu schaffen.Im Juli gab es einen einzigen Tag an dem ich unter diesem Wert war. 🙂 Geht doch.

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      • Absolut korrekt. Mein smartes Phone hat so eine allzweckgesundheits app die weiss wann ich im stress bin,kennt meinen blutdruck, ueberwacht meinen schlaf und was weiss ich nicht noch alles.. schon wahnsinn.

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      • Ja…genial was so Technik heutzutage alles ermöglicht…wäre ich sportlich ( jaaaa meine Güte )…ich hätte solche Apps…wobei ich denke das die Tendenz allgemein dazu führt das sich in Zukunft Hausarztbesuche etc. wo möglich virtuell abspielen….ob das dann so toll ist….hm…..

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      • Viele Schweizer/innen haben ihre Krankenkasse auf das Minimum an monatlichen Kosten (Versicherungsdeckung) heruntergesetzt. Dies hat zur Folge, dass man, wenn man krank ist, sich zuerst bei der Kassenhotline melden muss, um dort beraten zu werden, bevor entschieden wird, ob man zum Arzt gehen darf. Das kann manchmal zu ziemlich fragwürdigen Telefondiagnosen kommen. Ich bin froh, dass wir gut versichert sind, ich war schon ein paarmal dankbar dafür. Aber viele können die Prämien ganz einfach nicht mehr bezahlen!

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      • Huch…ziemlich fragwürdig ja….und wenn man Pech hat erwischt man die Putzfrau in der Hotline wenn man nach Feierabend anruft…oder wie???

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  9. lach mich schlapp….ich stelle es mir mal wieder bildlich vor, wie er schon angestrengt durch das Laufen, das Schleppen, die Steigung den Weg entlang marschiert, dann kommen ständig Mitfahrangebote, dann muss er sich noch mehr anstrengen, um bei aller Anstrengung auch noch höflich zu lächeln und dankend ablehnen….der arme Kerl….wenn ihn das nicht fithält….dann weiß ich auch nicht…da würden doch sogar 5000 Schritte reichen 🙂

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