Verkehrsregeln

Ich habe in der Fahrschule – vor gefühlt 100 Jahren – mal gelernt, dass Verkehrsregeln dazu da sind, auf der Strasse für Ordnung zu sorgen. Aha! Logisch, oder? In Hamburg scheint das irgendwie anders zu sein. Hier gelten die Verkehrsregeln nämlich offenbar NICHT für Taxifahrer. Also mal ganz abgesehen davon, dass ich in dieser Stadt und dem Verkehr vermutlich keine 100 Meter weit käme, ohne nicht eine Beule ins Auto zu fahren, so ist das Mitfahren im Taxi regelmässig ein ziemliches Abenteuer.

Da hätten wir verschiedene Varianten:

  • Losfahren und während des Fahrens das Navi programmieren (Schweissausbruch)
  • Losfahren und während des Fahrens ständig den Kopf drehen, um mit uns auf den Rücksitzen sprechen zu können – mit Augenkontakt, versteht sich (erneut Schweissausbruch)
  • U-Turn auf der Schnellstrasse über die ausgezogene Sicherheitslinie (mittlerer Angstanfall)
  • Überfahren von vier Sperrflächen in fünf Minuten (rekordverdächtiger Pulsschlag)
  • Über die Kreuzung brettern, obwohl die Ampel schon auf ROT geschaltet hat (Augen zu und durch)
  • Anhalten auf dem Fussgängerstreifen und dabei noch ein wichtiges Gesicht machen (hochrot Anlaufen vor lauter Fremdschämen)

Am allerbesten sind jene Fahrten, bei welchen all diese Komponenten aufeinander treffen – am besten bei Tempo 90 in der Innenstadt und mit lautem Gezeter und Gehupe. Das ist immer der Moment, in welchem ich mir auf dem Rücksitz überlege, wie wohl meine Beerdigung aussehen wird. Und ob auf dem Grabstein auch stehen wird: „Ruhe im Taxi.“ Ich nehme immer wieder ein Taxi, weil ich mich inzwischen vermutlich sogar an diesen Wahnsinn gewöhnt habe … aber ich staune, dass es in diesem Stadtverkehrsgewusel jenseits der Vergekehrsregeln nicht mindestens 100 Taxiunfälle pro Tag gibt.

47 Gedanken zu „Verkehrsregeln

  1. Also, meine heißeste Fahrt war durch Istanbul – 3 Spuren – 6 spurig befahren – Schweißausbruch 5 Minuten lang, dann war ich drin. Ebenfalls mit dem Arm aus dem Auto signalisierend….
    In diesem absoluten Chaos passiert – garnix.
    Die Jungs haben die Augen offen.
    Irre
    Bella
    PS. Hamburg war dagegen – nix.
    Wie jede andere deutsche Großstadt, harmlos.

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  2. Hamburg ist mit und ohne Taxifahrten toll (und an das Fahren in der Stadt kann man sich gewöhnen- es ist bei Weitem nicht so schlimm, wie in Berlin). Meine schlimmste Taxifahrt in Deutschland hatte ich zwischen Timmendorf und Scharbeutz. Da hatte ich echt Angst um mein Leben…

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  3. Erlebnis meiner Schwester:

    Sie und ihr Partner hatten eine Anfahrt per Taxi zum Flughafen per Reservation gebucht. Mitten in der Nacht.
    Die Straßen Dresdens waren automobiltechnisch so gut wie leergefegt.

    Und die beiden langten weitaus schneller am Flughafen an als gedacht. Das sagt doch alles, nicht wahr?
    Bahne frei, Kartoffelbrei!

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  4. Also…..das muss an der Aura der deutschen Strassen liegen…denn Schweizer fahren hier auch out of rules… ( hüstel ) …da gibt es einen Riesenunterschied ob man hüben oder drüben schaut… 😀

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  5. Also ich kann die U-Turns definitiv bestätigen. Auch gerne über die Busspur, nur dumm das dort meistens der Bus auftaucht wie aus dem nichts…

    Tempo 90 in der Innenstadt. Jepp kommt auch vor, besonders wenn die Straßen durchgehen gerade sind. Hast du auch schon die illegalen Straßenrennen mitbekommen? 😀 Lohnt sich, die sind nämlich so schnell das die Polizei nicht mehr hinter her fährt wie in Japan. Wer dort über 180 fährt, der kann nicht geschnappt werden.

    Aber ansonsten? Ist das nicht in jeder Großstadt so?^^ Man lebt halt auf schnellem Reifen 😉

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  6. meine paar Fahrten im Taxi kann ich an einer Hand abzählen, und da waren zwei darunter unter Wehen unterwegs ins Krankenhaus. Also ich hatte den Eindruck, der Taxifahrer habe uns transportiert, als hätte er eine Ladung Eier im Kofferraum. Vielleicht wollte er aber schlicht verhindern dass da was zu früh rauskommt:-) und entspricht nicht seiner normalen Fahrpraxis?

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  7. Bist Du absolut sicher,daß Du in Hamburg bist?;-) Das klingt eher, nach Republik weiter südlich. Eigentlich benehmen sich die Norddeutschen im Straßenverkehr gut, besser jedenfalls als die Fahrer weiter südlich. Ich muss mich jedesmal wenn ich dort bin selbst daran erinnern, das ich im Norden bin, wo man sich beim Autofahren wirklich an die Regeln hält.
    LG Wortgestoeber

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