Nachdem ich euch gestern erzählt habe, dass die Sache mit dem Grüssen offenbar für viele Menschen ein Problem darstellt, habe ich aus den vielen Kommentaren entnommen, dass ich nicht die einzige bin, die darüber den Kopf schüttelt. Jede/r von euch geht ein bisschen anders mit diesem Thema um. Ich habe bei den Kommentaren aber geantwortet, dass ich heute einen Schreigrusstag machen werde. Quasi ein Testlauf für Schwerhörige, die partout einfach nicht zurückgrüssen wollen. Und das habe ich nun getan – ein wahres Wunder, dass ich von zu Hause aus diesen Blogbeitrag schreibe, und nicht aus der Klapsmühle. Fazit eines knapp 3-stündigen Schreigrussmarathons:
Begegnungen: 14 Personen (oder Paare)
Diskusionslose Abnahme des Grusses: 4 Personen (oder Paare)
Konsterniertes Kopfschütteln: Eigentlich fast alle
Irritiertes Gelächter: Mehrmals
Verbale Reaktionen: 5 (!!!)
Die verbalen Reaktionen fand ich am interessantesten. Da war zum Beispiel:
Ich: „Guten Tag.“
Er: „Sollte ich sie kennen?“
Ich: „Nein, aber deswegen können sie ja trotzdem grüssen.“
Er: „Warum sollte ich?“
oder
Ich: „Grüessech.“
Sie: „Reden sie mit mir?“
Ich: „Ja, ich habe sie gegrüsst.“
Sie: „Warum?“
Ich: „Weil ich es nett finde.“
Sie: „Deswegen müssen sie doch nicht so schreien.“
oder
Ich: „Hallo.“
Er: „Hä?“
Ich: „Guten Tag.“
Er: „Meinetwegen.“
Falls ihr nun noch die Mimik erfragen möchtet: Ja, ich habe immer gelächelt. Ich habe den Leuten versucht in die Augen zu schauen. Bei manchen ist es einfach unmöglich, weil der Blick offenbar an deren Schuhspitzen hängt … und zwar dauernd! Und es gab keinerlei Erklärung, warum es ein Scheisstag sein sollte. Sonne, warm, dem Flussufer entlang spazierend und die absolute Ruhe rundherum. Also bitte. Müsste ich bezüglich des Alters eine Statistik führen, so kämen die Ü50 ganz schön schlecht weg. Es sind eindeutig die Jüngeren, welche eher grüssen. Die Älteren scheinen die Kinderstube irgendwo im Hinterhirn vergraben zu haben (sofern es überhaupt ein Hinterhirn gibt).
Dies das Fazit meines Tages, an welchem ich das Grüssen zum lauten Erlebnis machte. Falls ihr es auch mal versuchen wollt – viel Spass dabei und … ich möchte die Resultate wissen!
Ich bin ja voriges Jahr umgezogen. Mein neuer Ort hat 6.200 Einwohner und liegt direkt am Rand von Wien. Und das erste das mir positiv aufgefallen ist, waren Hinweisschilder beim Radweg „Begrüßungszone“ und dazu mehrere Wahlmöglichkeiten – Hallo, Grüß Gott, Servus, Grias di usw. Und dadurch grüßen sich auch die Menschen im restlichen Ort. Und ich finde es total schön! Schade dass es bei euch nicht so freundlich zu geht, aber gut dass du dafür sorgst, dass es zumindest ein wenig Freundlichkeit gibt!
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Das finde ich ja cool – ich möchte das hier auch! 🙂
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Klar nicht lustig aber manchmal sind Menschen in Gedanken, Trauer und es nicht gewohnt zu grüssen. Ich begegne zu 90 % den Leuten in der Stadt Zürich, im Dorf ist morgens um 6.00 niemand unterwegs und die paar Leute abends, da ist man dann halt noch im Grossstadtfilm, müde und in sich gekehrt….Die Leute mit lautem Schreien zu Grüssen finde ich darum auch genauso daneben, denn in unserer Gesellschaft gibt es schon genügend Aggressionen, Oel ins Feuer giessen finde ich da nicht gut.
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Tja, ich war halt schon immer etwas provokativ … ein klitzekleines Minibisschen! 🙂
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Fast kaum wahrnehmbar! 😉
Du traust dich was…
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Manchmal zwar etwas an der Grenze … aber eben: Langweilig und normal kann jede/r!
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Grandioser Selbstversuch… hättest du das in Hamburg gemacht wärst du höflich ignoriert worden… Leute die überlaut Andere ansprechen gibt es hier genug ;-D
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Echt? Ich finde die Hamburger unglaublich nett!
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Das sind sie auch… ;-)))
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Ich liebe die Nordlichter und Hamburg ist meine absolute Lieblingsstadt!
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Meine auch… man muss nur wasserfest sein… moinsen ;-D
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Toller Beitrag.
Ich wohne im Kanton Bern und grüsse grundsätzlich alle entgegenkommenden Personen (mit oder ohne) ((Hund oder Pferd)) 🙂
Meine Erfahrungen dazu: Hebe ich am Ende des Grusses die Stimme, so grüssen deutlich mehr zurück als wenn ich die Stimme senke. Warum wohl?
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Das würde mich nun auch interessieren!? Vielleicht weil sie denken, da folgt noch was….?
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Möglicherweise ein Aspekt.
Die hebende Stimme wirkt eher als Frage und impliziert eine Antwort.
Die senkende Stimme wirkt eher als Fakt und/oder „Anweisung“. Tue es oder lass es bleiben!
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🙂
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Ich hab erst gelesen „im Hintern vergraben“ das war ein Kopfkino, sag ich dir ^^
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Iiiihhhhhhhh……kreiiiiiiisch!!!
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Genau ^^
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Wohnen ja auf dem Dorf.
Also, ich bin ja generell ein Landei.
Bei uns wird immer gegrüßt.
In der Stadt wäre mir das jedoch zu anstrengend. Da lächle ich nur verstrahlt oder hetze wie all die anderen Lemminge umher.
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Wie lächelt man verstrahlt?
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Naja, andere würden es „grenzdebil“ nennen.
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Daniela, du bist echt genial. Dir sollte man einen Orden für den Versuch verleihen, die Welt ein bisschen freundlicher und höflicher zu machen! 🙂
Ganz besonders herzliche Grüße aus Wien,
Caroline
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Oh, dankeschön! Schickst Du mir einen Wiener Orden, der ist bestimmt besonders schön … so wie Wien auch. Eine Frage hätte ich: Ich bin viel im Tirol und liebe die Freundlichkeit der Menschen dort. Nun hat mir kürzlich ein Freundin gesagt: „Geh mal nach Wien, da siehst’s dann ganz anders aus – die sind oberarrogant.“ Ist das so?
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Wien ist eine Großstadt mit viel vermischten Kulturen und Mentalitäten. Da gibt es natürlich auch viele unfreundliche Zeitgenossen. Leider! Ich mag viel lieber die freundlichen, offenen, positiven und lustigen. 🙂 Da ich meist gut drauf bin, ziehe ich auch meist solche Menschen in mein Leben und lasse die unfreundlichen links (oder auch rechts) liegen. 🙂
Aber weißt was? Überzeuge dich doch selbst und komm nach Wien auf Besuch! 🙂
Herzliche Grüße,
Caroline
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Ich war schon mal in Wien und fand es schön – habe mich aber nicht so auf die Zeitgenossen konzentriert, sondern auf die vielen Sehenswürdigkeiten und die schöne Stadt … drum weiss ich es selber nicht mehr! 🙂
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Dann komm bitte bald wieder. 🙂
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Wär eine Idee, gell!?
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Jaaaaaaaaa! 🙂 Könntest ja eine Lesung von deinem Buch veranstalten oder so was.
Herzliche Grüße,
Caroline
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Da müsste ich erst mal einen Kontakt zu einer Bücherei oder so haben…
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Du bist die geniale Daniela. Wenn du das nicht schaffst, dann weiß ich auch nicht. 🙂
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Die geniale Daniela – wie zum Geier kommst Du auf diese Idee???
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Irgendwelche Einwände? 🙂
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Also, ehm, nein….hat halt bloss noch niemand so gesagt: DIE GENIALE DANIELA … klingt mega! Dankeschön! 🙂
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Wollte gerade schreiben… in Tirol grüßt jeder jeden… ups jetzt steht es da 😉
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hihihi…
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Finde ich auch. Freundlichkeit in die Welt zu bringen ist sehr wichtig und macht spätere Interventionen unnötig. Das Leben kann so einfach sein.
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Sehr seltsam… Ist das typisch für einen Schweizer? Komm mich mal besuchen. Hier triffst Du zwar selten jemanden, aber es wird immer gegrüßt. Auch wenn man mit dem Auto aneinander vorbei fährt, wird gewunken und freundlich mit dem Kopf genickt. Wer das nicht macht wird blöd angeschaut und ist sofort unten durch.
Vielleicht kommt es aber auch daher, weil es hier so dünn besiedelt ist und man nicht vielen Menschen begegnet?
LG Susanne
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Möglicherweise liegt es daran, dass Du noch mehr auf dem Land und in der Einsamkeit lebst, als ich!? Bei uns hat es 5’000 Einwohner und im Städtchen nebenan 15’000 (das sind die beiden Orte, deren Wald und Flussufer ich in der Regel abmarschiere….).
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Daran wird es wohl liegen. Wir haben 480 Einwohner und die nächste „Stadt“ 8.000. 😉
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Oh, das klingt aber wirklich nach LAND…
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Respekt für diesen Test. Es freut mich das du uns weiterhin mit deinen Zeilen beglücken wirst 🙂
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Oh, dankeschön! 🙂
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Bitte sehr gern. Ich würde mich das gar nicht trauen. Von dem her hast du meinen vollen Respekt.
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🙂
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Meine Jüngste (4) hat das auch gerade für sich entdeckt. 😉 Sie bekommt zum Glück fast immer eine nette Antwort.
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Ja … so ist bei mir die Idee ja damals erst richtig entstanden, weil ich mit Nichte (6) und Neffen (5) prima alle Leute unterwegs grüsste. Und diese dann ganz enttäuscht waren, weil so viele nicht zurückgrüssten…:-)
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Allen Respekt!!!! Ich würde mich das nicht trauen !
Ich bleib dann lieber bei meinem „Büffel“.
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Den habe ich dafür nicht angewendet … obwohl ich den sooooo lustig finde! 🙂
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Ich werde das Montag mal in der Schule machen, laut und deutlich. Es gibt viele Schüler, die von alleine grüßen, weil man sich kennt oder weil sie nicht im Düsenjet durch ihre Kinderstube gesaust sind.
Mal sehen, wieviele Mundfaule ich bewegen kann. Vielleicht sollte ich gleich die Kamera mitnehmen, um auch doofe Gesichter festzuhalten?
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Cool, ich möchte es dann auch wissen! 🙂
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😀 ich mach das mal. Ab Montag bin ich unterwegs und werde Menschen treffen, die ich garantiert nicht kenne 🙂
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Bin gespannt drauf! 🙂
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Eine lustige Begebenheit gab es mal in einer katholischen Kirche….an der Stelle wo man sich seinen Nachbarn zuwendet um ihnen einen Friedensgruss zukommen zu lassen….der nette Herr schräg hinter mir wünschte mir ein herzliches „n’obed“….immerhin….. 😀
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hihihi 🙂
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Das könnte auch mein bayrischer Aushilfskollege gewesen sein. Herrlich!
In diesem Sinne: N’Abend!
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Hihi….vielleicht war er’s gar 😉
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Ich frag‘ ihn mal.
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Äh…..joa….n‘ Obed 🙂
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Das hätte ich zu gern beobachtet. Du bist ja ein Knaller 👏👏👏
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Vermutlich komme ich in der nächsten Fasnachtszeitung oder ich werde wirklich irgendwann mal eingeliefert – komplett irre! 🙂
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Dann musst du das nächstes Mal in Biel machen, da laufen so viele schräge Gestalten rum, dass du nicht so arg auffällst. 😀
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Ich schreie vor lachen. Aber als ich solche Experimente vor etlichen Jahren selbst durchgeführt habe, fand ich das Ergebnis nicht so lustig. Erklärungen musste ich allerdings nicht abgeben. Die Leute haben freundlich zurückgegrüßt — oder eben nicht. Dazwischen gabs nichts.
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Ich scheine mit meinem Gesicht offenbar schon gesprächsauffordernd zu schauen….
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Na datan wirds nicht unbedingt liegen. Ich war damals ein teenie sah aber aus wie eine Erstklässlerin. Mit so einem süßen kleinen Mädel wird man nicht diskutieren. Aber krass, dass nichtmal dann alle zurückgrüßen!!!!!! Meine Freundin hat sich soooooo aufgeregt. Sie war aus dem Dorf meiner Verwandten umgezogen in eine Neubausiedlung und regte sich fürchterlich auf dass die alten Menschen uns anstarrten wenn wir sie grüßten. Wenigstens in so einer kleinen Siedlung wo man nur wenige Leute trifft und dadurch schlecht durch die durch gucken kann, erwartete meine Feindin einen Gruß — auch wenn es in der Stadt ist.
Ich grüße auf abgelegenen Wegen auch in der Großstadt und bekomme hier immer eine freundliche Antwort. Obwohl dieser Menschenschlag hier sehr zugeknöpft und mundfaul ist, scheinen sie dem Gruß aufgeschlossener zu sein als in meiner redefreundlichen Heimatstadt.
Ich freue mich immer über einen Gruß oder ein Lächeln. Es heitert den Tag auf und ist doch eine willkommene Aufmerksamkeit und Respektbekundung. Jeder Mensch ist wichtig und hat außer im Menschengetümmel ein Recht auf einen Gruß auch von Unbekannten.
Uns hat die Familie einer meiner Tanten inkl ihr selbst nie gegrüßt. Ich werde ihr das nie verzeihen. Wie kann man soetwas tun!
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Feindin ist natürlich eine Autokorrektur meiner dummen Tastatur. Freundin ist gemeint
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Dacht ich mir….
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Unfreundliche Menschen eben…
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