MUKI-Trauma

Wer von euch erinnert sich noch ans Muki-Turnen (Mutter-Kind-Turnen)? Oder wer kennt es? Ich kürzlich ein Flashback in meinen Hirnwindungen, als meine Cousine zu mir sagte, sie gehe mit ihren Zwillingen ins Muki-Turnen. Traumaaaaaa!!!! Vor meinem geistigen Auge liefen die Filme aus meiner Muki-Zeit wieder ab. Oh weh!

Ich habe diesen Muki-Marathon mit meinen Kindern auch absolviert – erst mit dem Sohnemann, dann mit dem Tochterkind. Und ja, ich gebe zu: Ich habe es gehasst! Die Leiterin war nett, die Turnhalle schön, meine Kinder motiviert und ich … genervt. Zwei ganze Kinderkurse lang einfach nur genervt. Da hatten nämlich irgendwie alle zukünftige Leichtathleten als Kinder. Alle Mütter sahen in ihren Kindern DAS Potential schlechthin, um künftig als Skirennfahrerin, Marathonläuferin, Hürdenhüpferin oder weiss der Geier was Karriere zu machen. Nur ich unsportliches Wesen mit meinen etwas linkischen Kindern hatte null Ambitionen. Ich war immer nur heilfroh, wenn wir unfallfrei wieder aus der Halle kamen, da wir im Kinderspital ohnehin eine „Mehrfahrtenkarte“ gelöst hatten.

Während andere über die Hindernisse hüpften, fielen meine beiden Süssen runter, weil ich mich so dämlich anstellte. Und beim Kriechen hörte ich mich an wie ein trächtiges Walross und konnte nicht verstehen, warum alle das ach so toll fanden. Logisch, dass ich damit die sportliche Laufbahn meiner Kinder auf „OFF“ programmierte, denn schliesslich begriffen die sofort, dass Mama das Ganze nicht sonderlich zu geniessen schien.

Vermutlich bin ich also heute schuld daran, dass aus unseren Kindern weder eine Roger Federer, noch eine Lara Gut wurde. Ich würde mal sagen, ich habe es ganz schön vergeigt. Und die Tatsache, dass das im Muki schon angefangen hat, machte demzufolge auch den späteren Turnunterricht in der Schule oder im Verein nicht einfacher. Ich habe unsere Kinder quasi zu Sportmuffeln programmiert und es ist ein wahres Wunder, dass das Tochterkind im Alter von 17 Jahren auf einmal das Ballett für sich entdeckte. Warum? Nun ja – ich musste als Kind ins Ballett und ich habe es gehasst. Wie gut, dass sie sich da ihren eigenen Weg gebahnt hat. Mein Muki-Trauma hätte sonst den Couch-Potatoe-Modus noch weitergezogen…

29 Gedanken zu „MUKI-Trauma

  1. So unsportlich. Aber du bist nicht schuld ich war der Inbegriff für Sport und habe ihn als Trainer noch lange gemacht. Aber meine Kinder lehnen Sport ab generell. Also mach dir keine Vorwürfe

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  2. HAHA. Ich glaub ich bin mit meiner Mama nie ins MUKI gegangen, aber sie war, als sie jung war, mega Turnerin und Handballerin und mega sportlich… ich habe (und tue es noch immer) alle Ballsportarten gehasst… Aber ueberlebt habe ich es auch und bin jetzt doch ziemlich sportlich. Was ich gehasst habe, war mit den AupairKindern ins Turnen zu fahren… oh Graus.

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  3. Ich habe 3 mal Mukiturnen durchgezogen, bei einem davon Hochschwanger und 2 mal Mukischwimmen. Das Mukischwimmen fand ich toller, der jüngste lernte da, mit knapp 3 von alleine Schwimmen 😉 Da hatten wir alle was davon, so von wegen Risikominimierung in den Badeferien!

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