Flughafenintimitäten

Ich wurde betascht. Von oben bis unten. Vor allen Zuschauern. Und ich war selber schuld. Abflug nach Hamburg und ich marschierte durch den Bodyscanner mit Gürtel und Uhr. Tja, bekanntlich löst das einen Alarm aus. Es ist ja nicht so, dass ich das nicht wüsste – aber ich wollte es halt mal wieder wissen.

Die liebe Frau Grenzwache winkte mich zu sich. „Bitte Schuhe ausziehen und Gürtel öffnen, Arme anheben.“ Ich machte all das und blinzelte sie an: „Kommen sie jetzt mit mir ins Kabäuschen und untersuchen mich?“ Breites Grinsen. Sie: „Nein, die Kabine wurde leider abgeschafft, deshalb muss ich sie vor den anderen Passagieren abtasten.“ Lautes Lachen vom Göttergatten und meiner Mama, die das Schauspiel beobachteten.

Ich musste halbe Turnübungen vollführen und sie strich mit ihrem komischen „Piep“-Stab über meinen ganzen Körper – inkl. Fusssohlen. Was zum Geier versteckt man bei den Fusssohlen? Na ja, ich fands zum Grinsen, da ich ja nichts zu verstecken hatte. Was machen die wohl mit jemandem, der wirklich etwas zu schmuggeln versucht? Das stelle ich mir recht unangenehm vor – wenn jeder zuschauen kann, weil die Kabinen abgeschafft wurden. Und dieser komische „Piep“-Stab gibt aber auch bei jeder Kleinigkeit an. Fingerring, BH-Bügel, Gürtelschnalle, Schnalle an der Stiefelette, Ohrringe, Halskettchen und und und…wie gut, dass ich nicht alles komplett ausziehen musste. Sonst hätten wir vermutlich den Flug verpasst.

Das kommt davon, wenn man es eigentlich wüsste, aber doch nicht befolgt. Selber schuld, Dani! 🙂

25 Gedanken zu „Flughafenintimitäten

  1. In England haben sie den Apfel geröntgt, den der Vierjährige gerade am essen war.
    Und ich musste aus unerfindlichen Gründen in den sogenannten „Nacktscanner“, der dann prompt etwas an meiner Hüfte und am Knie anzeigte, was aber niemanden interessierte.
    So ein Getue.

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    • Sollte die Made im Apfel sichtbar gemacht werden, oder was?

      Ich muss leider enttäuschen. Aufgrund mangelhafter Ausbildung eines knöchernen Skelettes dürfte dies ein eher komplizierteres Unterfangen werden, sollte man auf die Mammo-Ausrüstung verzichtet haben. Mit einem CT oder MRT klappt es aber bestimmt.
      Spatzen und Kanonen… *Augen roll*

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      • Da sagst du was!

        Ich wollte jedoch nicht gleich die ganz großen Geschütze auffahren, aber wo du recht hast…so eine Made hat es echt in sich.
        Als Drogenkurier eignet die sich auch wunderbar und in ihren Körperfalten schmuggelt sie bestimmt zudem noch die ein oder andere Raubkunst, etwas türkischen Strand oder irgendeinen verbotenen Exoten.
        Unbemerkt am Zoll vorbei…ohne mit der Wimper zu zucken.
        🙂

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      • Echt ey, diese kleinen fiesen Viecher.

        Da kommt mir Heinz Erhardt in den Sinn…

        Die Made

        Hinter eines Baumes Rinde
        wohnt die Made mit dem Kinde.

        Sie ist Witwe, denn der Gatte,
        den sie hatte, fiel vom Blatte.
        Diente so auf diese Weise
        einer Ameise als Speise.

        Eines Morgens sprach die Made:
        „Liebes Kind, ich sehe grade,
        drüben gibt es frischen Kohl,
        den ich hol. So leb denn wohl! 

        Halt, noch eins! Denk, was geschah,
        geh nicht aus, denk an Papa!“

        Also sprach sie und entwich. –
        Made junior aber schlich hinterdrein;
        doch das war schlecht!
        Denn schon kam ein bunter Specht
        und verschlang die kleine fade
        Made ohne Gnade. Schade!

        Hinter eines Baumes Rinde
        ruft die Made nach dem Kinde ….

        Das ist nun schon wieder fast Mitleid erregend.

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      • Am Ende habe ich immer einen Kloß im Halse sitzen.
        Und weißt du was?
        Ich dachte auch gleich an diese besagte Made. Das passiert mir oft, wenn es um dieses Kriechgetier geht. Das Gedicht ist eben sehr einprägsam.

        …ruft die Made nach dem Kinde…
        *schnüff*
        Alles gut.
        Ich stelle mir tröstender Weise vor, wie im Buntspecht der Sprengstoffgürtel losgeht.
        (Fies, oder?)
        🙂

        Gefällt 3 Personen

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