Blogger mit Kalkül

Bevor ich mich in meinem Text über den eigentlichen Sinn und Unsinn auslasse, muss ich kurz für alle Nichtblogger etwas erklären: Wer auf einem Blog einen Kommentar hinterlässt, kann nicht automatisch davon ausgehen, dass dieser auch veröffentlicht wird. Der Blogger hat die Möglichkeit, den Kommentar freizuschalten, oder ihn zu sperren. Ich habe in meiner Zeit als Bloggerin noch nie einen Kommentar gesperrt. Ich würde auch nur dann zu dieser Massnahme greifen, wenn jemand total unter der Gürtellinie schreibt. Ansonsten lasse ich sehr gerne auch kritische Kommentare zu. Schliesslich müssen nicht alle Menschen meiner Meinung sein – das wäre ja stinklangweilig.

Nun habe ich aber festgestellt, dass es vor allem politische Blogs gibt, welche ihre Kommentare mit arschkaltem Kalkül freischalten. Das will heissen: Sie werfen politische Statements und Meinungen zu heissen Themen in den Raum und lassen dann nur jene Kommentare zu, welche ihnen nach dem Mund reden. Wer anderer Meinung ist, wird kurzerhand gesperrt. Solche Typen sind für mich keine fairen Schreiber, sondern halbherzige Warmduscher! Es ist immer einfach, die tollen Kommentare zu lesen, welche einen in seiner Meinung bestätigen. Aber muss man als Blogger nicht auch die anderen aushalten können? Ich meine schon! Sonst sollte man das Bloggen ganz einfach sein lassen. Ich werde den Teufel tun, und hier die gemeinten Blogadressen veröffentlichen. Aber ich denke, dass sie sich wiedererkennen werden, wenn sie das hier lesen. Besonders einer ist mir ein Dorn im Auge. Laut brüllen und dann zu beschäftig tun, um zu erklären, warum er nicht alle Kommentare freischaltet. „Keine Zeit und Lust, diese Hetzkommentare zu lesen und freizuschalten.“ Aha! Das weiss ich übrigens, weil ich auf dem FB-Profil des besagten Bloggers wissen wollte, warum er nur „gewisse“ Kommentare freigebe.

Also: Wer bei mir kommentiert, kann davon ausgehen, dass er danach seinen Kommentar auch lesen kann. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, müsste der Schreiber sich übelst im Ton vergriffen haben. So sehe ich Fairness beim Bloggen!

66 Gedanken zu „Blogger mit Kalkül

  1. Ich hatte mal von einem neuen Blogger einen Kommentar freigeschaltet. Sein zweiter Kommentar war seltsam mit „Kind und Gehirn“. Da bekam ich Angst und deklarierte es als spam. Zum Glück kam er nicht wieder. Sonst schalte ich alles frei.

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  2. Schlimm genug dass gerade unsere Qualitätsmedien genau so vorgehen, sofern sie das Kommentieren überhaupt zulassen.
    Noch haben wir als Blogger gewisse Freiheiten. Und gerade das sollten auch die politischen Blogs nutzen. Wer weiß wie lange das noch möglich ist…

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  3. Ich schalte den jeweils ersten Kommentar eines neuen Kommentators frei, wenn ich mich beim Kommentator umgesehen habe. Alle weiteren dieses Kommentators werden automatsich freigeschaltet. Dass ich nachträglich einen Kommentar gelöscht habe, ist noch nicht vorgekommen, allerdings ist die Kommentarfrequenz auch nicht sehr hoch, da es sich weitgehend um persönliche Dinge oder Musik u.ä. handelt. Das gefällt einem entweder oder nicht. Das ist auch ok so, man muss nicht zu allem und jedem seinen Senf hinzugeben.

    Allerdings habe ich mir für mich schon vorbehalten, Kommentare zu löschen, wenn es sich um sehr persönliche Angriffe oder Beleidungen meiner oder anderer Personen handelt und den betreffenden Kommentator anschließend zu blockieren. Das war bisher noch nicht nötig

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  4. Wer feststellt, daß sein Kommentar bei mir nicht freigeschaltet wurde, hat immer auch eine nachfragende Mail von mir erhalten. In der äußere ich meine Bedenken, frage nach, bitte um neuen Kommentar, um die Erlaubnis zur orthographischen Korrektur.

    Aber nach schlechten, sehr schlechten Erfahrungen in diversen meiner Blogs habe ich alle umgestellt auf Moderation der Kommentare.

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  5. Ich persönlich habe mich nachträglich (!) für das Freischalten entschieden, weil ich vermeiden wollte, dass Beiträge von mir durch irgendwelche radikal-politischen Randgruppierungen kommentiert bzw. vor allem missinterpretiert und damit für geistige Querschläger instrumentalisiert werden können.

    Ich genehmige ansonsten jeden Kommentar, auch kritische.
    Rechtsradikale, linksautonome, religiös-fanatische oder gewaltverherrlichende Tendenzen haben bei mir nichts zu suchen, selbst wenn auch DAS mehr oder weniger unter die vielbeschworene Meinungsfreiheit fällt.
    Ich möchte die Neutralität wahren dürfen, schließlich ist das mein Blog, wo ich immernoch mein eigenes Hausrecht wahrnehmen können sollte.

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  6. Das Filtern von Kommentaren ist natürlich genau das, was der Idee eines Blogs widerspricht und diesen damit auch uninteressant macht, weil er nicht richtig lebt. Natürlich gibt es Kommentare, die gesperrt werden müssen, weil sie beleidigen, hetzen oder ähnlich böse Dinge beinhalten. Der Blogbetreiber oder auch der Moderator eines Forums muss ggf. sogar aktiv werden, sobald er Kenntnis von solchen Einträgen erhält. Insofern ist die Genehmigung eigentlich nicht schlecht, sollte aber eben auch nur dafür genutzt werden. Nur die eigene angenehme Meinung durchzulassen ist kleinkariert und undemokratisch, man sollte dies in jedem Fall mit dem Lösen, also dem nicht mehr folgen honorieren. Wenn alle solche Blogs ignorieren, wird der Betreiber schon nachdenken (hoffentlich).

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    • Du hast den Hintergrund eines Blogs sehr gut dargestellt!

      Einen Einwand muss ich jedoch erheben:
      Es gibt zwielichtige Gestalten, die andere Blogs bzw. deren Erschaffer regelrecht zumüllen mit beleidigenden und völlig aus der Luft gegriffenen Kommentaren.
      Um solche und ähnliche Aktionen zu unterbinden, ist das Freischalten ein probates Mittel, wie ich finde.

      Wenn es jedoch in die Richtung geht, wie sie die werte Modepraline geschildert hat, dann ist auch das sein gutes Recht…..er sollte nur nicht darauf hoffen, dass er damit jeden Leser für sich gewinnen kann. 😉

      Ich bin glücklich darüber, dass ich die Option habe, Genehmigungen erteilen zu dürfen.
      Am Ende muss ich mit meiner Entscheidung klarkommen, wenn ich nur geschönt-gefilterte Kommentare freischalte, was ich persönlich jedoch nicht mache, weil ich mir selbst noch im Spiegel in die Augen schauen möchte.

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  7. Ich sehe das genauso wie du. Um ehrlich zu sein freue ich mich auch über kritische Kommentare, weil ich merke, dass ich die Leute angeregt habe zu einer kleinen Diskussion in den Kommentaren. Die Leute haben sich mit dem Beitrag befasst und möchten dann ihre Meinung dazu schreiben. Das finde ich äußerst positiv. Das einzige was mich stört, neben Kommentaren unter der Gürtellinie, ist ein Kommentar, der Kritik an mir ausübt, aber das nicht begründet. Also wenn jemand beispielsweise schreibt: Das ist absurd, dann wünsche ich mir dazu eine Begründung. Zum Glück kann ich sagen, dass so etwas aber bei mir zum Glück noch nicht vorgekommen ist 🙂

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    • Korrekt, an der schlüssigen (oder überhaupt existierenden) Begründung hapert es sehr oft.

      Solch einen Fall hatte ich auch schon, woraufhin auf meine Nachfrage hin das große Schweigen im Walde herrschte.
      Bis jetzt habe ich noch keine Antwort erhalten, nicht einmal auf den Beitrag, den ich diesem mehr als sinnlosen Kommentar gewidmet hatte. 😉
      Offenbar war das wieder solch ein armes Würstchen gewesen, das immer nur irgendeiner vorgefertigten Meinung hinterherhechelt und am lautesten in fremde Hörner tutet, ohne dabei die ein oder andere Synapse hierfür zu aktivieren….wäre ja Energieverschwendung.

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  8. wundern tut es mich nicht. Natürlich wird das getan, wenn es geht. So, wie auch alles andere getan wird, was getan werden kann. Ob das moralisch vertretbar, fair oder das Unterlassen einer Meinungszensur in den Kommentaren eines Blogs ist, ist absolut irrelevant.

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  9. Bisher habe ich auch Glück gehabt und wir Marinsche auch schreibt, bin ich oft erstaunt, mit wie viel gegenseitiger Wertschätzung die Kommentare verfasst sind. Ich hoffe, dass das so bleibt. Liebe Grüße, Achim

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  10. Ich habe bisher nie Probleme mit meinen herzallerliebsten Followern gehabt….im Gegenteil, ich liebe den wertschätzenden Austausch untereinander während unserer kleinen Plaudereien…da darf es auch gern mal kritisch zugehen….aber hinterher haben wir uns alle wieder lieb 😉

    Ansonsten gilt auch bei mir: sollte sich jemand ganz rüde im Ton vergreifen oder sich mit seinen Äusserungen unterhalb der Gürtellinie bewegen…der fliegt raus! Bis jetzt nicht geschehen und hoffentlich auch nie in die Tat umzusetzen 😉

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