Silber gewonnen!

Der Göttergatte und ich haben die Silbermedaille gewonnen! Wofür?

Für 25 Jahre gemeinsames Leben mit Trauschein – Silberhochzeit 🙂

Hätte uns das vor 25 Jahren jemand prophezeit, so hätten wir vermutlich beide den Kopf geschüttelt. So lange mit ein und demselben Menschen verheiratet sein? Unmöglich!

Aber: Wo sind nur die 25 Jahre hin? Unfassbar schnell ist die Zeit an uns vorbeigerast und ich habe das Gefühl, dass es nur einen Wimpernschlag zurückliegt, seit wir kurz darauf das erste mal Eltern wurden. Und dann schon bald das zweite mal. In den 25 Jahren ist so viel passiert, dass ich keine Zeit hatte, es einzuordnen. Viel zu schnell! Da waren Dinge wie:

Hochzeit – Geburt Sohn – Geburt Tochter – Hauskauf – Umbau – Hausbau – Jobwechsel – Weiterbildungen – Verlust der Grosseltern – Krankheiten – Operationen – Reisen – Hochs – Tiefs – Freude – Leid – Glück – Unglück – Lachen – Weinen und vieles mehr.

Und all das immer gemeinsam. Also: Nicht immer Hand in Hand und physisch gemeinsam, denn dafür bin ich zu eigenständig. Aber mental doch irgendwie immer gemeinsam. Wir waren in dieser Zeit noch nie als Paar getrennt, aber aufgrund verschiedener Interessen hin und wieder örtlich nicht immer am selben Ort. Der Göttergatte auf der Route 66 durch die USA – ich viel lieber zu Hause oder inzwischen auch viel im geliebten Hamburg.

Man muss nicht immer alles zusammen machen, um zusammen zu sein. Dieses rosarote Bild des ewigen Zusammenseins auf der Wolke sieben – ständig Hand in Hand und immer nur im Schatzi-Butzi-Modus, das passt nicht in unser Leben. Also, eigentlich passt es vermutlich gar nicht in ein Menschenleben. Zumindest habe ich noch nie gehört, dass das auf Dauer gut geht. Bei uns ist mal Schatzi, mal Nervensäge und mal einfach nur Stille! Dafür kracht es hin und wieder umso lauter. Und das ist gut so. Wir leben als Individuen und die sind sich bekanntlich nicht immer einig.

Und das ist es, worum ich froh bin. Ich kann sein, wie ich will! Und der Göttergatte will mich nicht ändern. Und er kann sein, wie er will – ich will ihn nämlich auch nicht ändern (nicht mehr – in jungen Jahren hatte ich noch das Gefühl, ihn schleifen zu müssen…).

Ich denke, dass es schon einen Grund hat, warum gerade wir zwei uns gefunden haben. Mich würde nämlich kaum ein anderer ertragen – und umgekehrt ist es genauso! Also bitte: Ist doch prima. Er kocht, ich esse. Er kauft ein, ich freue mich über den gefüllten Kühlschrank. Er wäscht mein Auto, ich mache es wieder schmutzig. Ich organisiere, er ist froh darüber. Ich plane und ermahne, er kann so vieles mir überlassen. Zusammen ergeben wir ein Ganzes. Und trotzdem können wir auch jedes für sich sehr gut existieren.

Drum: Mal schauen, ob wir die nächsten 25 Jahre auch noch schaffen. Auch wenn wir uns gegenseitig manchmal auf den Mond schiessen könnten – ich definiere Liebe so, wie wir sie leben. Danke, lieber Göga! 🙂

26 Gedanken zu „Silber gewonnen!

  1. Wir hatten am 13.Juni unseren 29. Hochzeitstag und es beinahe wieder beide vergessen..oops!
    Aber ich finde das Getue um solche Jubiläen gar nicht wichtig..Diamanten, Kreuzfahrten, riesige Familienfeiern brauche ich nicht. Es ist gut so wie es ist und war!
    Vielleicht fahren wir zum 30. in Urlaub und vergessen es dann wenn wir dort sind wieder..grins!

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  2. Ein klasse Text. Und wahr noch obendrein.
    Manche brauchen lange, um das zu lernen, dass man den anderen nicht versuchen sollte zu ändern. Und wenn sie es dann gelernt haben, ist es zu spät. SO kann´s auch gehen.

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