Verlebt!

Ich habe heute mit einer lieben Freundin seit langem mal wieder geshoppt. Wir haben nichts gesucht, aber jede Menge gefunden. Ja, man könnte nun behaupten, wir hätten Geld zum Fenster rausgeschmissen. Das haben wir aber nicht  – das habe ich mir juristisch erklären lassen. Da staunt ihr, was!? Okay, zugegeben, die juristische Absolution war eher zufällig. Aber sie beruhigt ungemein. Ich habe nämllich zu einem befreundeten Anwalt kürzlich gesagt: „Da hab ich ja mal wieder ganz schön Geld zum Fenster raus geschmissen.“ Er hat den ultimativen Konter gebracht:

„Du schmeisst das Geld nicht aus dem Fenster, Du verlebst es eben!“

Jaaaaaa!! Er hat absolut recht. Wenn man lebt, dann verlebt man ja die Tage, die Taten, die Untaten oder was auch immer. Also verlebt man ja auch das Geld. Schliesslich braucht man es nicht nur zum Leben, sondern auch während des Lebens. Da liegt es doch auf der Hand: Verleben…

Es gibt doch Menschen, die – selbst wenn Geld vorhanden wäre – jeden Rappen zweimal umdrehen und einfach nichts ausgeben möchten. Ich nenne sie mal Herr und Frau Geizig. Das sind jene, die sich das Totenhemd mit riesigen Taschen anfertigen lassen und die reich von dieser Welt gehen möchten. Zumindest reich an Geld. An Erfahrungen wohl kaum, denn dafür blieb ja während des Sparens keine Zeit. Eigentlich tun mir diese Menschen leid. Sie legen alles immer auf die hohe Kante für später. Wann ist später? Wenn wir tot sind? Herr und Frau Geizig blockieren zudem den Wirtschaftskreislauf – wenn man das Geld nämlich „verlebt“, dann geht es auch der Wirtschaft besser.

Deswegen habe ich beschlossen, unnötige Investitionen mit gutem Gewissen zu tätigen – irgendwem nützen sie nämlich immer. Und man lebt schliesslich nur einmal.

25 Gedanken zu „Verlebt!

  1. Liebe Daniela Jäggi, das „Persönlich“ von heute war dr Hammer, endlich konnte ich „nicht nur“ ihren Blog mit grossem Interesse lesen, sondern Sie auch life hören. Ihre Gedanken in Worte gefasst sind für mich ein MUSS zum lesen….vielen Dank und immer alles Liebe!

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  2. Vor einigen Jahren habe ich auch noch wie Familie Geizig gedacht.
    Zwar habe ich nicht über jeden Rappen gekrübelt, damals herrschte schließlich noch der Pfennig, abgelöst vom Centstück, dennoch agierte ich recht sparsam, weil ich keinen Anreiz sah, Geld sinnlos ausgeben zu wollen.
    Wobei „sinnlos“ gemeinhin auch eher relativ ist.
    Theoretisch würde ja bekleidungstechnisch auch ein Feigenblatt genügen. Doch ob wir das alle sehen wöllten…?

    Ich schweife ab.

    Heute denke ich ein bisschen anders.
    Ich gönne mir hin und wieder, manchmal auch öfters, etwas. Eine schöne Reise, …
    Was nützt es mir, wenn ich mir irgendwann meine Wände mit Euronen tapezieren könnte (so wie momentan die EZB agiert, wäre es kein Wunder, wenn irgendwann die Geldblase in Form einer dicken Inflation platzt…..wie damals im Anschluss an die „Goldenen Zwanziger“…..Ein Brot bitte!…..Das macht eine Million Euro.)? Oder noch schlimmer, ich ackere und spare und am Ende fällt mir ein doofer Ziegelstein auf den Kopf.
    Dann habe ich doch lieber JETZT gelebt.

    Das Sparen sollte dennoch nicht verlernt werden, auch wenn es bei den momentanen Hammerzinsen von 0,01% etwas schwerer fällt, noch an das Gute zu glauben.
    Den kleinen Sparer haben die da oben mal wieder so richtig am Arsch…

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